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Fehlerhafter Stromzähler: «Das Gegenteil von kundenfreundlich!»
Aus Espresso vom 23.01.2020. Bild: imago images
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Fehlerhafter Stromzähler «Das ist das Gegenteil von kundenfreundlich»

Ein Kunde der BKW bemerkt, dass der Stromzähler nur den Niedertarif verrechnet. Zum Dank erhält er die Nachrechnung.

Offenbar blieb im Haus der Mutter eines «Espresso»-Hörers lange unerkannt, dass einer der Stromzähler defekt war. Statt tagsüber den Strom teurer zu verrechnen, mit Hochtarif, wurde der ganze Verbrauch mit günstigerem Niedertarif verrechnet. Per Zufall entdeckten die Kunden der Stromanbieterin BKW den Fehler.

Kurz entschlossen fuhr der Sohn dann nach Bern zur BKW, um diese zu informieren. Und dabei wurde klar, dass der Stromzähler bereits seit vier Jahren fehlerhaft abgerechnet hat. «Ich sagte dann, dass ich da aber schon Kulanz erwarte», berichtet der Hörer. Besonders, da er den Fehler und die Ursache von sich aus gemeldet hat.

Standardbrief und eine Rechnung

Daraufhin hätten BKW-Mitarbeiter den Stromzähler ausgetauscht. Kurz darauf sei ein Brief in Mutters Briefkasten gelandet. Der Brief liegt dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» vor. Darin heisst es: «Anlässlich einer Kontrolle haben wir einen Defekt am Zähler festgestellt. Dadurch wurde der gesamte Bezug im Niedertarif gemessen.» Beiliegend eine Rechnung über knapp 345 Franken.

Dem Sohn der BKW-Kundin platzte daraufhin der Kragen: «Das ist natürlich das Gegenteil von dem, was wahr ist.» Wenn er und seine Mutter den Stromkonzern schon von sich aus auf den Defekt am Zähler aufmerksam gemacht haben, hätte er doch etwas mehr Kulanz erwartet. Hätte man ihm eine korrigierte Rechnung geschickt für das vergangene Jahr, wäre das in Ordnung gewesen. Aber nicht für die gesamten letzten vier Jahre: «Das ist das Gegenteil von kundenfreundlich!»

BKW: «Wir verlangen 20 Prozent weniger»

Es folgte ein Hin und Her per Mail zwischen den Kunden und der BKW. Schliesslich bot die BKW an, die Rechnung um 20 Prozent zu reduzieren. Und gegenüber «Espresso» sagt BKW-Mediensprecherin Sabrina Schellenberg: «Es ist sicher nicht glücklich, dass diese Kundin einfach einen Standardbrief erhielt, nachdem sie uns auf diesen Fehler aufmerksam gemacht hatte. Wir hätten sicher individuell auf diesen Fall eingehen sollen.»

Auf den Betrag zu verzichten, kommt aber für die Strombetreiberin nicht in Frage: «Es gab auch schon den umgekehrten Fall, dass wir einem Kunden Geld zurückzahlten, welches zu viel verrechnet wurde.» Man verrechne schlicht das, was auch effektiv bezogen werde.

Der Sohn der Kundin ist trotzdem noch immer verärgert. Seine Mutter habe seit 60 Jahren bei der BKW ihre Stromrechnungen immer termingerecht bezahlt. «Und es geht notabene um einen Betrag, der für einen Konzern wie die BKW lächerlich ist.» Die Rechnung sei aber unterdessen beglichen.

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