- Nach gut drei Wochen ist am Sonntag das Winzerfest in Vevey zu Ende gegangen.
- Die Aufführungen des Mega-Spektakels hatten das Publikum mehrheitlich begeistert.
- Abstriche gibt es bei der Organisation – und es könnte noch ein böses Erwachen geben.
Schon gestern Abend flossen bei vielen der rund 6000 Mitwirkenden die Tränen. Ihre Euphorie war ansteckend. Nun befürchten sie, in ein Loch zu fallen.
Ticket-Potenzial offenbar überschätzt
Ein Loch droht auch in der Kasse – das Potenzial, 400'000 Tickets zu verkaufen, wurde überschätzt. In der Schlussbilanz haben die Organisatoren die Zahlen nach unten korrigiert: 65'000 Tickets fanden keine Abnahme.
Der Präsident der Winzerbrüderschaft, Abbé François Margot, gibt sich zugeknöpft. Natürlich sei man damit nicht zufrieden, sagt er. Zu den möglichen Auswirkungen dieser Zahlen auf das Budget von über 100 Millionen Franken will der Präsident der Winzerbruderschaft sich zu einem späteren Zeitpunkt äussern.
Erstmals in der Geschichte nicht ausverkauft
Doch Margot weiss: Der Ticketverkauf macht 70 Prozent des Budgets aus. Und er weiss auch: Ein Defizit müsste zu 100 Prozent von der Bruderschaft getragen werden.
Diese soll finanziell zwar auf guten Beinen stehen – allein die letzten beiden Feste zusammen erwirtschafteten fast zehn Millionen Franken Gewinn. Das diesjährige Fest hingegen war nicht nur das grösste und das erste in der Geschichte, das nicht ausverkauft war. Es dürfte auch das erste seit über 150 Jahren sein, das nicht rentabel war.