Das deutlichste Zeichen, dass die Zukunft der Stiftung Patientensicherheit Schweiz in der heutigen Form bedroht ist, ist die Kündigung ihres Direktors, des eigentlichen Kopfs der Organisation. Er habe aus Enttäuschung gekündigt, sagt Stiftungsratspräsident Dieter Conen.
Aus Enttäuschung über die fehlende finanzielle Perspektive: Denn durch eine kürzliche Gesetzesänderung erhält die Stiftung kein Geld mehr von den Kantonen. Damit fällt ein knappes Drittel der Einnahmen weg. Und der Bund bezahle nur für Projekte, nicht aber für generelle Kosten wie Löhne oder Miete.
Kündigungen stehen im Raum
Bis Ende Januar müsse der Bund nun unbedingt die vorgeschlagenen Projekte der Stiftung bewilligen: «Wenn keine Projekte bis dahin realisiert beziehungsweise unterschrieben sind, ist die Stiftung bis Ende April illiquid», sagt Conen.
Nun fehle die Planungssicherheit. Conen befürchtet gar, dass die Stiftung Angestellte entlassen muss – dies alles wegen eines neuen Finanzierungssystems. Und dies ausgerechnet bei einer Expertenorganisation, die sich für mehr Sicherheit für die Patientinnen und Patienten bei Operationen einsetzt.
Niemand will das Ende – aber wo ist die Lösung?
Deshalb sei sie wichtig, heisst es beim Bund, bei den Kantonen, den Ärztinnen und Ärzten und auch bei der Schweizer Patientenorganisation SPO, jener Organisation, die sich spezifisch für die Patientinnen und Patienten einsetzt. SPO-Geschäftsführerin Susanne Gedamke sagt über die Stiftung Patientensicherheit: «Sie bietet sozusagen die Datengrundlage dafür, die Sicherheit in Spitälern zu verbessern.»
Die SPO versteht, dass die unsichere Finanzierung heikel ist für die Stiftung Patientensicherheit: «Für die Stiftung ist so eine Unsicherheit natürlich schwierig. Das ist vollkommen klar.» Alle Akteure im Gesundheitswesen wollen, dass es für die Stiftung Patientensicherheit weitergeht – aber wie genau es weitergeht, ist unklar.