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Flugzeugabsturz im Engadin Zwei Buben und der Pilot sterben – Jugendliche schwer verletzt

Beim Absturz eines Kleinflugzeugs bei Pontresina sind zwei 14-jährige Buben und der Pilot ums Leben gekommen. Eine 17-Jährige wurde schwer verletzt. Der Flug fand im Rahmen eines Jugendlagers statt.

Eine Piper PA-28 auf einem Flugfeld.
Legende: Beim betroffenen Flugzeug handelte es sich um ein solches Modell: Eine Piper PA-28. Keystone/Symbolbild

Das Ungück: Das Flugzeug – eine Piper PA-28 – war gegen 9.30 Uhr unterhalb der Bergstation der Diavolezza-Bahn abgestürzt, wie Polizeisprecher Roman Rüegg am Nachmittag vor den Medien sagte. Der Absturz geschah rund 10 Minuten nach dem Start.

Die Rega sei auf ein komplett zerstörtes Flugzeug gestossen. Die Rettungskräfte hätten nur noch den Tod der Buben und des Piloten feststellen können. Die 17-jährige Jugendliche wurde ins Spital geflogen. Die Unfallursache ist nach wie vor unklar und wird untersucht. Bei allen Opfern handelt es sich um Schweizer.

Der Pilot: Die Rundflüge des Aero-Club Schweiz würden jeweils mit erfahrenen Piloten durchgeführt, erklärte Christian Gartmann von der Motorfluggruppe Engadin. Der Pilot der Unglücksmaschine sei ein Einheimischer mit grosser Erfahrung gewesen. Wie lange der Pilot schon Flüge durchführte, konnte Gartmann nicht sagen. Am Morgen war die Piper vor dem Unglücksflug bereits einmal in der Luft. Letztmals sei sie im Juli 2017 gewartet worden, wie Gartmann sagte.

Der Flug: Es habe sich um einen kurzen Rundflug und nicht um einen Vorführ- oder Show-Flug gehandelt, sagte Gartmann. Der Pilot habe für solche Flüge ein Zeitfenster von 25 Minuten – in dieser Zeit könne er frei entscheiden, wo er hinfliege. Die Route werde anhand von Wetter, Wind, Flugzeugbeladung und weiterer Kriterien festgelegt.

Jugendlager des Aero-Club: Der Flug fand im Rahmen eines Jugendlagers des Aero-Club Schweiz statt. Dieser führt derzeit in S-Chanf im Engadin sein jährliches Jugendlager durch. Seit dem 30. Juli werden 192 Jugendliche ins Fliegen eingeführt. Zum Programm gehört auch eine «Lufttaufe mit einem Motorflugzeug ab dem Flugplatz in Samedan».

Reaktion der Aero-Club-Verantwortlichen: Yves Burkhardt vom Aero-Club zeigt sich schockiert über das Unglück: «Für mich ist eine Welt zusammengebrochen», sagt er. «Die Jugendlichen hatten eine wunderschöne Ferienwoche verbracht, einer der Höhepunkte sollte dieser Flug sein.» In den vergangenen 35 Jahren des Jugendlagers sei noch nie etwas Ähnliches passiert.

Betreuung der Lagerteilnehmer: Für die Betreuung der anderen Jugendlichen sei ein Care-Team im Einsatz, sagte Burkhardt. Auf Wunsch der Teilnehmer des Lagers werde man einen ökumenischen Gottesdienst veranstalten. Das Camp sei morgen zu Ende und werde nicht vorzeitig abgebrochen. Kinder, die nach Hause wollten, könnten aber von ihren Eltern in S-Chanf abgeholt werden.

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