Diverse National- und Ständerätinnen haben heute im Berner Wankdorf den FC Helvetia gegründet. «Wir haben immer dafür gekämpft, dass wir gleichwertig sind, auf Augenhöhe, und haben jetzt gesagt, wir gründen diesen FC Helvetia», sagte Gründungsmitglied Aline Trede (GPS/BE).
Die Männer wollten uns nicht immer dabeihaben – es war immer ein Kampf.
Für Nationalrätin Corina Gredig (GLP/ZH) war ein Fussballclub der Frauen im Parlament längst überfällig, auch weil es mittlerweile über 90 Parlamentarierinnen gebe. 53 Jahre nach der Gründung des FC Nationalrats haben damit auch die Parlamentarierinnen ihren Fussballclub.
«Sie wollten uns nicht immer dabeihaben»
Einige Frauen spielten auch schon beim FC Nationalrat, darunter Nationalrätin Aline Trede. Man sei bei den Männern auf Widerstand gestossen: «Sie wollten uns nicht immer dabeihaben – es war immer ein Kampf.» Als Vorstandsmitglied des FC Helvetia freut sie sich, jetzt auch Frau gegen Frau spielen zu können: «Das hilft sicher auch dem Spiel.»
Auch Sportministerin Viola Amherd gab sich beim Gründungsanlass die Ehre und hielt eine kurze Rede. «Frauen legen mehr Wert auf schnelles Zusammenspiel, wendige Dribblings und sie schiessen schöne Tore», sagte die CVP-Bundesrätin. Der FC Helvetia zeige, dass Sport verbinde – über Parteigrenzen hinweg.
Netzwerken abseits des Platzes
Das Verbindende ist auch für Gredig entscheidend: «Egal ob man links, rechts oder in der Mitte ist, man hat das gleiche Ziel, das gleiche Tor.» Das Zusammenspiel auf dem Feld könne man dann nutzen, um dann auch gute politische Lösungen zu finden.
Es gehe nicht nur um Bewegung, auch das Netzwerken sei wichtig, meinte Bundesrätin Amherd. Dort hätten Frauen Nachholbedarf, und da könne das sportliche Zusammenspiel helfen: «Wenn man im Parlament Lösungen finden will, muss man miteinander sprechen – über Partei- und Sprachgrenzen hinweg.»