Das «GA Night» der Alliance Swisspass, der Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs, gilt ab 19 Uhr bis Betriebsschluss. Für knapp 100 Franken können unter 25-Jährige in dieser Zeit ohne weitere Kosten mit dem Zug reisen. Rund 80'000 solcher Abos sind gemäss Helmut Eichhorn, Geschäftsführer von Alliance Swisspass, vom vergangenen Juni bis Ende Dezember im Umlauf gewesen.
Wir haben massiv mehr Karten verkauft als erwartet.
Im Vergleich mit dem Vorgängermodell, dem «seven25-Abo», ist das eine Steigerung von über 250 Prozent. Daher zeigt sich Eichhorn mit dem Nachfolgeprodukt auch sehr zufrieden: «Wir haben massiv mehr Karten verkauft als erwartet. Wir sind rund 20 Prozent über den Erwartungen, die wir ursprünglich hatten.»
Das Vorgängerabo kostete noch beinahe 400 Franken im Jahr. Eichhorn sagt dazu, man habe gelernt: «Wir haben festgestellt, dass dieser Preis offenbar zu hoch war.» Mit der Neupositionierung habe die Alliance Swisspass diese Korrektur vorgenommen.
Lob vom Konsumentenschutz
Auch die Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz, Sara Stalder, lobt die Änderung. Der Preis des Vorgängerabos sei zu hoch gewesen. Trotzdem sieht Stalder noch Verbesserungspotenzial. Beispielsweise sei das Abo nicht sehr flexibel, wenn die Reisenden einige Minuten zu früh in den Zug einsteigen würden.
Zudem wünscht sich die Konsumentenschützerin auch flexiblere Abos für Menschen, die älter als 25 Jahre sind. Beispielsweise denkt Stalder da an ein Halbtaxabonnement für Teilzeitpendlerinnen und -pendler. Dieses würde dann an einigen Tagen in der Woche ein GA sein.
Die Kulanz ist hier absolut kein Thema.
Auf die fehlende Flexibilität des «GA Night» angesprochen, meint Eichhorn: «Die Kulanz ist hier absolut kein Thema. Es wäre ein ganz anderes Produkt, wenn man sagen würde, es soll beispielsweise schon ab 18 Uhr gültig sein.» Das Bedürfnis sei auch noch nicht an die Alliance Swisspass herangetragen worden. Dann müsste man über ein anderes Produkt und damit verbunden auch über einen anderen Preis reden.