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Fussball-Tickets Nati-Spiele: Verband macht Familienplanung

  • Am 7. Oktober trifft die Schweiz im letzten Heimspiel der WM-Qualifikation auf Ungarn. Attraktive Familientickets locken mit guten Tribünenplätzen, Hotdogs und Getränken nach Wahl sowie Süssigkeiten in der Pause.
  • Der Haken: Die Tickets lassen sich online nur buchen für zwei Erwachsene mit einem oder zwei Kindern.
  • Alleinerziehende mit einem Kind oder fünf- und mehrköpfige Familien bleibt der Zutritt auf die Buchungsplattform (Ticketcorner und Fussballverband SFV) verwehrt.
  • Mitschuld an immer mehr Einschränkungen der Veranstalter sind lusche Drittanbieter wie Viagogo.

Nach dem letzten Heimspiel in St. Gallen (3:0-Sieg gegen Andorra) publizierte der Fussballverband SFV eine Warnung für den Ticket-Vorverkauf: Den Fans wird empfohlen, Tickets nur noch bei Ticketcorner und dem SFV zu kaufen und Online-Ticketbörsen von Zweit- und Drittanbietern zu meiden. Diese Mitteilung geschah aus gutem Grund und hat mit Szenen zu tun, die sich vor dem Anpfiff des Andorra-Spiels abspielten.

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Marco von Ah, Medienchef des Schweizer Fussballverbands SFV: «Erwachsene kamen mit Kindertickets an, was ihnen von den Verkäufern verschwiegen wurde. Wir versuchten zu helfen und liessen sie gegen einen Aufpreis ins Stadion. Dabei hatten sie schon zu viel für die Karten bezahlt. Das führte zu unschönen Diskussionen. Nun wollen wir der Misswirtschaft entgegentreten.»

Kindertickets eingeschränkt

Für das Spiel am 7. Oktober in Basel stellen der Fussballverband und sein Partner Ticketcorner nicht mehr für alle Kategorien Kindertickets zur Verfügung. Zwar gibt es günstige Angebote für Kids hinter den Toren und attraktive Plätze auf der Haupttribüne für Familien, mit Hotdog und Getränken nach Wahl. Diese Familientickets können aber nur als Pakete gebucht werden.

Eine Familie mit drei Kindern wird allerdings auf Ticketcorner gleich zweimal stolpern. Erstens kann eine Person maximal vier Tickets auf der Online-Plattform buchen. Zweitens werden Familientickets nur für zwei Erwachsene mit einem oder zwei Kindern verkauft. SFV-Sprecher von Ah: «Unlautere Methoden von Einzelnen führen zu einem Massnahmenkatalog, der auch die «guten» Fans betrifft. Das ist schade»

Mühsamer Umweg

Radio-Tipp

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Mehr zu diesem Thema am Donnerstag um 08:10 Uhr auf Radio SRF 1.

Es gibt jedoch laut dem SFV einen Weg, dennoch an Familientickets zu kommen: Mit einem Telefonanruf bei Ticketcorner oder dem Fussballverband. Auf diesem Weg könnten grössere Gruppen zusammen buchen oder zum Beispiel eine fünfköpfige Familie doch noch in die Familienzone gelangen.

Der unkomplizierte Weg über die Onlinebestellung steht jedoch weiterhin nur drei- und vierköpfigen Familien zur Verfügung, auch wenn es technisch kein Problem wäre, dies zu ändern.

Der Fussballverband erklärt die restriktive Haltung mit «statistischen Erfahrungen». Es habe sich gezeigt, dass die meisten Gruppen zu dritt oder vier, nicht aber zu fünft ins Stadion kämen. Und man könne mit Viererblöcken das Ticketing besser organisieren. Allerdings auf Kosten der Kundenfreundlichkeit.

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