In den grossen Städten Basel, Bern, Zürich und St. Gallen ist bisher noch kein einziger Fussball-Grossevent während der WM, also zwischen dem 20. November und dem 18. Dezember, bewilligt, wie eine Umfrage von Radio SRF zeigt.
In Basel rechnet man auch nicht mehr damit, dass ein Gesuch für einen Public-Viewing-Event eingereicht wird. Auch in Bern gibt es bis jetzt keine öffentliche Fussballveranstaltung. In Zürich prüft die Stadtpolizei derzeit lediglich vier Gesuche von Privaten für eine Festwirtschaft im kleineren Rahmen. Und auch in St. Gallen gibt es bisher lediglich zwei Anfragen.
Es ist bestimmt nicht unsere Aufgabe, die WM zu boykottieren.
Über die Gründe für das Desinteresse erfährt man bei den Behörden nichts. Wahrscheinlich sei es die kalte Jahreszeit, meint Gastro-Zürich-Präsident Urs Pfäffli. Man habe den Gastrobetreibern auf alle Fälle sicher keine Empfehlung abgegeben. Von einem Boykottaufruf hält Pfäffli sowieso nichts.
«Es ist bestimmt nicht unsere Aufgabe, dies zu boykottieren oder diese Empfehlungen abzugeben», sagt Pfäffli. Denn gerade nach zwei Jahren Corona-Pandemie komme dieser Anlass für viele Gastrobetriebe wie gerufen. «Viele gastronomische Betriebe sind sehr froh, wenn sie die sportlichen Übertragungen zeigen können», so der Gastro Zürich-Präsident.
Wie viele das sein werden, kann man derzeit noch nicht abschätzen, da solche WM-Veranstaltungen in den Bars und Restaurants nicht bewilligungspflichtig sind. In Bern gibt es allerdings einige Event-Lokale, welche die WM in Katar boykottieren.
Das Ziel ist, dass die FIFA oder der Veranstalter direkt eine Rückmeldung durch die Quoten kriegt.
Das freut den Verein «Alternative zur Weltmeisterschaft 2022». Der von jungen Zürcher Fussballbegeisterten gegründete Verein ruft wegen des umstrittenen Austragungslandes Katar zu einem WM-Boykott auf und hofft deshalb auf möglichst schlechte Einschaltquoten, wie Co-Präsident Moritz Hirt sagt.
«Das Ziel ist, dass die FIFA oder der Veranstalter direkt eine Rückmeldung durch die Quoten kriegt. Ich denke, dass es am meisten bringt, wenn weniger Leute als sonst eine solche Veranstaltung schauen», sagt Moritz Hirt.