Wegen des Corona-Übertragungsrisikos sind die Speisewagen der SBB aktuell geschlossen. Dies führt dazu, dass manche Menschen nun zusätzlich auch in den regulären Personenwagen essen und trinken. Einige Passagiere tun dies über eine sehr lange Zeit und tragen während dieser Zeit folglich keine Maske – zum Ärgernis vieler weiterer Zuggäste. Während dem Essen darf man die Maske zwar kurz abnehmen, diese Ausnahme wird jedoch missbraucht.
Eine nicht repräsentative Umfrage von SRF zeigt, dass das Thema viele Menschen bewegt. Von den über 30'000 Userinnen und Usern befürworten rund 60 Prozent ein Essverbot im Schweizer Bahnverkehr. Doch so einfach ist diese Diskussion nicht, wie ein Blick in die Kommentare zeigt.
Man kann auf das Essen im Zug verzichten
«Ich würde sogar ein Ess- und Trinkverbot begrüssen. Ich fahre täglich zwei Stunden Zug und habe genug Möglichkeiten, mich ausserhalb des Zuges zu verpflegen», schreibt SRF-User Dave Arcari. Auch Kurt Schmid beschreibt, dass er täglich Passagiere von Winterthur nach Zürich beobachte, welche ihre Maske nicht korrekt tragen und über die ganze Dauer an einem Getränk nippten.
Es ist gar nicht möglich das Essen anzusprechen, ohne einen Disput auszulösen.
Die von der SBB geplante Flyer- und Plakatkampagne, um gegen dieses Verhalten vorzugehen, empfindet User Michael Koller als sinnlos. Ein solches Verhalten werde mit Absicht an den Tag gelegt. Das Einzige, was seiner Meinung nach hilft, sind Verbote, obwohl diese eigentlich nicht notwendig sein sollten.
Ein Verbot wegen wenigen Verstössen?
Doch nicht alle befürworten ein Essverbot auf den Schweizer Schienen. «Wegen ein paar schwarzen Schafen ein generelles Verbot auszusprechen, fände ich unverhältnismässig. Damit werden auch alle anständigen Pendler abgestraft», schreibt SRF-Userin Michaela Schmid. Auch Thirza Schneider schreibt, dass Sie während einer Fahrt von Bern nach Graubünden froh ist, wenn sie etwas essen und trinken kann. Hubert Klaus ergänzt in seinem Kommentar, dass das Essen und Trinken, insbesondere bei langen Strecken, zur Qualität der Reise beiträgt.
Ein Ess- und Trinkverbot geht viel zu weit! Grundsätzlich ist es ein winzig kleiner Teil, der sich nicht an die Massnahmen halten möchte.
Die Frage nach der Verantwortlichkeit
Ist ein generelles Verbot überhaupt die Lösung des Problems? SRF-User Andy Gasser schreibt: «Es kommt darauf an in welchen Zügen. In S-Bahnen, aber auch in Trams und Bussen ist ein Essverzicht wohl eine Selbstverständlichkeit. Genauso selbstverständlich esse und trinke ich auf langen Zugfahrten in den Intercity-Zügen.» Natürlich ohne zu sprechen und umgehenden Aufsetzen der Maske, fügt er weiter an. Stephan Baumann wirft weiter die Frage auf, wer denn das korrekte Tragen der Maske kontrollieren und durchsetzen soll, denn die Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter können diese Präsenz gar nicht umsetzen.
Wie stehen Sie zu einem möglichen Essverbot in Zügen? Sagen Sie uns Ihre Meinung in den Kommentaren.