- An einer unbewilligten Kundgebung gegen Corona-Massnahmen haben in Rapperswil-Jona SG laut neusten Polizeiangaben rund 4000 Personen teilgenommen.
- Rund 45 Personen wurden weggewiesen und zwei Personen vorläufig festgenommen.
- Die Polizei entschied sich «aufgrund der Verhältnismässigkeit», die friedlich verlaufende Kundgebung nicht gewaltsam aufzulösen.
Die Kantonspolizei schickte einen Reisebus mit Demonstrationswilligen weg, bevor er Rapperswil erreichte, heisst es in einer Mitteilung. Zu grösseren Zwischenfällen kam es demnach nicht. Bei den vorläufig festgenommen Personen handelte es sich um eine, die eine Wegweisung missachtet hat und eine, die gegen das Vermummungsverbot verstossen hat.
Das Nichteingreifen der Polizei erklärte ein Sprecher bereits am Nachmittag damit, dass die Einsatzleitung eine umfassende Güterabwägung vornehmen müsse. Die Missachtung des Demonstrationsverbots sei nicht das einzige Risiko. Sie müsse auch die Möglichkeit von grösseren Sach- und Personenschäden sowie jene eines Kontrollverlustes in der Situation berücksichtigen.
«Hartes Durchgreifen rechtsstaatlich nicht zu verantworten»
So oder so gebe es Kritik an der Behörde, meinte der Sprecher weiter. In der Mitteilung der Kantonspolizei heisst es nun zum Verzicht auf eine Auflösung der Demonstration: «Dass dies auf Seiten der Gegner der heutigen Veranstaltung auf Kritik stösst, ist verständlich – ein hartes Durchgreifen wäre rechtsstaatlich nicht zu verantworten gewesen.»
Die vom Verein «Stiller Protest» angekündigte Kundgebung der Massnahmen-Kritiker hat von den Behörden keine Bewilligung erhalten. Die St. Galler Kantonspolizei erwartete, dass trotzdem Aktionen stattfinden werden. Sie rief mehrmals dazu auf, der Kundgebung fernzubleiben und kündigte Verkehrs- und Personenkontrollen an.