Wer pflegt mich im Jahr 2030, lieber Bundesrat? Das fragten Aktivisten gestern in verschiedenen Schweizer Städten. Diese Frage stellen sich auch die Gesundheitspolitikerinnen im Parlament. Sie sorgen sich darum, dass das Pflegepersonal immer knapper wird. CVP-Nationalrätin Ruth Humbel sagt, «ich finde, es braucht einen indirekten Gegenvorschlag auf Gesetzesebene, denn die Anliegen der Pflege sind grundsätzliche berechtigt.»
Handlungsbedarf sieht auch FDP-Ständerat Joachim Eder, Präsident der Sozialpolitischen Kommission. Die Bevölkerung werde immer älter, der Fachkräftemangel im Pflegeberuf verschärfe sich in den nächsten Jahren, «aus diesem Grund kann die Politik nicht tatenlos zusehen.»
Eder hat sich mit den Initianten getroffen, um ihre Anliegen zu diskutieren. Sie möchten den Pflegeberuf attraktiver machen.
Massnahmen des Bundesrats genügen nicht
Zwar hat der Bundesrat das Gesundheitsdepartement damit beauftragt, diesbezüglich Massnahmen vorzuschlagen. Für SP-Gesundheitspolitikerin Silvia Schenker genügt das aber nicht.
«Es ist wirklich dringend nötig, dass etwas geht», so Schenker, der Mangel an Pflegepersonal sei nicht von der Hand zu weisen. «Wir müssen dort aktiv werden. Und wenn es der Bundesrat nicht macht, werden wir das im Parlament machen müssen.»
Im Parlament ist demnach parteiübergreifend der Wille da, etwas zu tun. So soll im Gesetz verankert werden, was der Bundesrat nicht beschliessen wollte. Damit auch im Jahr 2030 genügend Pflegepersonal da ist.