- Amazon plant, in der Schweiz mehrere Rechenzentren für seine Cloud-Tochter Amazon Web Services zu eröffnen.
- 2022 sollen die Rechenzentren eröffnet werden.
- Sie sollen im Grossraum Zürich stehen, mehr ist noch nicht bekannt.
Amazons Cloud-Tochter Amazon Web Services (AWS) ist im Geschäft mit Daten weltweiter Spitzenreiter. Sobald die neuen Rechenzentren in Betrieb genommen werden, können AWS-Kunden ihre Daten auf Schweizer Servern lagern.
«Viele Kunden benutzen bis jetzt unsere Server in Frankfurt oder Mailand. Sie wollen aber ein Datencenter in ihrer Nähe», sagt Werner Vogels, Technologie-Chef. Er gilt als Architekt der Cloud bei Amazon.
Zu den Kunden von AWS gehören Firmen wie Novartis, die SBB und die Post, insgesamt sind es in der Schweiz nach eigenen Angaben rund 10'000 Firmen. Mit einem Datencenter vor Ort kann der US-Gigant Vertrauen schaffen und die Latenzzeit senken. Das heisst, in der Cloud gespeicherte Datenprozesse laufen so flüssiger und mit weniger Verzögerung.
Gefragter Speicherplatz
Vogels von Amazon versichert, dass die Sicherheit Priorität habe. «Unsere Kunden haben unter Kontrolle, wer Zugang hat zu den Daten und wer nicht.» Für Sicherheitsexperte Hannes Lubich ist aber klar: Speichert ein US-Konzern Daten von Unternehmen in der Schweiz, stellen sich rechtliche Fragen. «Bei Schweizer Anbietern ist von vornherein klar, dass die Schweizer Rechtsordnung zur Anwendung kommt. Bei ausländischen Anbietern ist das unklar.» Und dies im Streitfall abzuklären, sei sehr aufwändig.
Die Dienste von Speicherplatz-Anbietern sind gefragt. Denn es gibt immer mehr Daten und die brauchen viel Platz. Neben Amazon mischen in diesem Geschäft auch andere US-Konzerne wie Microsoft, IBM und Google ganz vorne mit. Beide sind in der Schweiz bereits seit einiger Zeit mit lokalen Rechenzentren präsent. Unter den Schweizer Anbietern sind die Grossen im Geschäft mit der digitalen Wolke beispielsweise die Swisscom oder green.ch.