- Die gewählte Bundespräsidentin Viola Amherd ist im Wallis empfangen worden.
- Mit einem Extrazug reist sie aus Bern an und macht Halt in Saint-Maurice, Sitten und Brig.
- Dort richtet sie Worte an die Bevölkerung. Anschliessend fand eine Feier statt.
- Der Kanton Wallis gibt für die Feier mehrere Hunderttausend Franken aus.
Der Tross, der um 12:30 Uhr den Extrazug mit Endstation Brig bestieg, war beeindruckend. Heerscharen von Journalistinnen, Kameraleuten und Viola Amherds politische und persönliche Entourage.
Der erste Halt auf ihrer Dreistationenreise in die Heimat war Saint-Maurice im französischsprachigen Teil des Kantons. Am «Tor zum Wallis», wie die Magistratin den Ort ihrer Reise nannte, sprach sie über die Berge und was sie mit den Menschen machen.
«Mit den Bergen in unserem Kopf haben wir gelernt, dort Brücken zu bauen, wo das Gelände unüberwindbar scheint. Wir haben gelernt, zusammenzuhalten und Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern», sagte Amherd vor dem Publikum.
Wenn ich im Wallis bin, habe ich das Gefühl, zu Hause zu sein.
In Sion angekommen, wurden abermals Reden geschwungen. Viola Amherd betonte hier vor allem ihre Verbundenheit mit dem Wallis: «Wenn ich im Wallis bin, habe ich das Gefühl, in der Heimat zu sein. »
Jenseits der Sprachgrenze ändern alle Namen. Zum Glück bleibt der Fendant Fendant.
Diese Verbundenheit mit der Landschaft und dem Kanton Wallis sei etwas, was nicht nur für sie wichtig sei. «Im Wallis haben wir gelernt, über die Grenzen hinwegzusehen.» Grenzen gebe es viele, eine wichtige sei unter anderem die Sprachgrenze. «Wenn wir mit dem Zug über die Sprachgrenze fahren, wird die Rhone zur ‹Rottu›, Sion wird zu Sitten, aber der Fendant, der bleibt glücklicherweise Fendant.»
Der Höhepunkt der Festivitäten findet in Amherds Heimatstadt Brig statt, wo die Bundesrätin kurz vor 17 Uhr erwartet wurde. Vorgängig wurde vor allem mit Blick auf das hohe Budget von 350'000 Franken über die Feier in der Simplonhalle gesprochen.
Dort ist die Stimmung ausgelassen. Die gewählte Bundespräsidentin wird am Briger Bahnhof von einer grossen Menschenmenge empfangen. Während des Umzugs ins Stadtzentrum sind die Strassen von jubelnden Menschen gesäumt.
Misstöne gibt es kaum. Viola Amherd ist im Wallis sehr beliebt. Daher herrscht fast eher Unverständnis, warum sie nur mit 158 Stimmen zur höchsten Schweizerin gewählt wurde. Diese Misstöne sind aber nur marginal und trüben die Feierlaune der Walliserinnen und Walliser nicht.
Wie Kantonalvertreterinnen und -vertreter des Wallis bereits verschiedentlich in den Medien gesagt haben, greife man für die Feier gerne in die Tasche. Pro Walliser koste sie schliesslich nur 50 Rappen Steuergeld, wie die Staatskanzlerin Monique Albrecht im Juni zum «Walliser Boten» sagte. Die Brigerinnen und Briger müssten 14.50 Franken Steuern für die Feier bezahlen.
Viola Amherd selbst freut sich so oder so über die Feier: «Ich persönlich mag es einfach, aber ich verstehe, dass eine solche Feier für die Bevölkerung wichtig ist – und bin daher gerne dabei. Die Kosten sind Sache des Kantons.»