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Gewaltstraftäter geflohen Fluchtgefahr wurde unterschätzt

Die Polizei fahndet weiterhin nach einem Gewalttäter, der am Mittwoch aus der psychiatrischen Klinik Schlosstal Winterthur geflohen ist. In der offenen psychiatrischen Klinik ist keine polizeiliche Überwachung erlaubt. Der Häftling konnte unbewacht die Klinik verlassen.

Täter galt als suizidgefährdet

Der Täter sass eine fünfjährige Haft in der Zürcher Justizvollzugsanstalt Pöschwies wegen Gewalt gegen seine Partnerin und eines Kleinkindes ab. Weil er als suizidgefährdet gilt, wurde er in die psychiatrische Klinik Schlosstal verlegt, von der er dann geflohen ist.

«Im Nachhinein hat man die Fluchtgefahr ganz offensichtlich falsch eingeschätzt», sagt Jérôme Endrass, Stabschef vom Amt für Justizvollzug Zürich. Das Problem sei gewesen, dass es in geschlossenen Hochsicherheitsanstalten keinen freien Platz mehr gegeben habe, in den man den Täter hätte unterbringen können. Und: Man habe schnell handeln müssen.

Fluchtgefahr wurde falsch eingeschätzt

Der Täter sei lange im Vollzug gewesen, sagt Christian Pfenninger, Leiter Justizsekretariat Appenzell Ausserrhoden, man sei nicht davon ausgegangen, dass er fliehen würde. «Zwei Drittel der Strafe hat der Täter bereits abgesessen. Im Herbst wäre es wohl zu Hafterleichterungen gekommen». Appenzell Ausserrhoden ist zuständig für den Häftling, weil er die Taten dort begangen hatte.

«Da der Täter nur in Beziehungskonstellationen Gewalt anwendet hat, gehen wir nicht davon aus, dass er gegen Dritte gefährlich werden könnte», sagt Pfenninger. Dennoch warnt die Polizei zur Vorsicht, der Mann sei als gewalttätig bekannt.

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