- Ein Mann hat in der Stadt St. Gallen am Donnerstagabend in und vor einem Mehrfamilienhaus mit einer Machete fünf Personen teils schwer verletzt.
- In der Wohnung des mutmasslichen Täters wurden eine ausgeschüttete, brennbare Flüssigkeit und Gas entdeckt.
- Der mutmassliche Täter war der Polizei als «psychisch auffälliger Mann» bekannt und wurde festgenommen.
Ein Mann hat am Donnerstagabend gegen 21.30 Uhr im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses mehrere Personen angegriffen. Wie die Kantonspolizei mitteilte, griff der Angreifer mit einer Machete unvermittelt eine hochschwangere Frau an, die ihren im Haus wohnenden Vater besuchen wollte. Als der Vater seiner Tochter helfen wollte, sei er ebenfalls angegriffen und schwer verletzt worden.
Angreifer attackierte Kleinkind
Weitere Nachbarn wurden auf die Tat aufmerksam und folgten dem Mann ins Freie. Dort verletzte der Angreifer eine Frau und ihr Kleinkind. Dies bestätigte Polizeisprecher Hanspeter Krüsi gegenüber Radio SRF. Auch der mutmassliche Täter selbst wurde verletzt, als ihn zwei Nachbarn festhielten.
Laut Kantonspolizei schwebe niemand mehr in Lebensgefahr. «Alle Verletzten sind operiert worden, auch das Kleinkind», sagt Krüsi. «Der mutmassliche Beschuldigte konnte aus dem Spital entlassen werden und ist jetzt in polizeilicher Obhut.»
Wohnblock wegen Explosionsgefahr evakuiert
Die Polizei rückte mit einem Grossaufgebot aus und konnte den Mann schliesslich festnehmen. Ebenfalls involviert war die Feuerwehr aufgrund von Explosionsgefahr, da in der Wohnung des Angreifers eine ausgeschüttete, brennbare Flüssigkeit und Gas festgestellt wurden. Das ganze Haus wurde evakuiert.
Was der mutmassliche Täter mit der Flüssigkeit und dem Gas plante, ist unklar. Und ein zentraler Bestandteil der weiteren Untersuchungen, so Polizeisprecher Krüsi weiter. «Wenn man diese Situation sieht, darf man sich nicht vorstellen, was hätte passieren können. Wenn dort ein Funke dazugekommen wäre, hätten wir das noch viel grössere Leid, mit einem Brand oder einer Explosion in diesem Mehrfamilienhaus.»
Die Kantonspolizei St. Gallen ermittelt unter der Leitung der kantonalen Staatsanwaltschaft nun die genauen Hintergründe und den Hergang der Gewalttat. Eine Beziehungstat oder einen Familienstreit schliesst die Polizei aus. «Was das Motiv des Mannes war, ist zu diesem Moment reine Spekulation», sagt Krüsi. Der mutmassliche Täter war der Polizei bereits bekannt: «Er war psychisch auffällig, aber nicht vorbestraft.»