- Nach heftigen Regenfällen warnte der Bund an der Emme vor Hochwasser und einer Flutwelle mit viel Schwemmholz.
- Betroffen waren vor allem der Raum zwischen Langnau im Emmental und der Gegend von Utzenstorf, Derendingen und Biberist im Kanton Solothurn.
- Die Bevölkerung wurde aufgefordert, das betroffene Gebiet sofort zu verlassen und nicht an Gewässer zu gehen, die Hochwasser führen.
- Die Warnung wurde mittlerweile aufgehoben.
Laut Hanspeter Fankhauser, dem zuständigen Gemeinderat für die Feuerwehr in Schangnau (BE), ist vor allem das Gebiet Bumbach-Kemmeriboden von Unwettern betroffen. Vorerst würden keine Personen vermisst. Gemäss einer ersten Einschätzung ist eine weniger grosse Fläche betroffen als beim Hochwasser 2014.
Auf dem Video eines SRF-Augenzeugen ist zu sehen, wie eine Flutwelle mit vielen Schwemmholz die Emme hinunterkommt. Als Verhaltensempfehlung gab Alertswiss auf der Internetseite an: «Verlassen Sie das betroffene Gebiet sofort, gehen Sie nicht in das betroffene Gebiet». Die Emme ist bekannt dafür, dass sie bei Gewitter rasch anschwellen kann.
Das beliebte Ausflugsziel und Hotel Kemmeriboden Bad im Schangnau wurde beim Unwetter stark getroffen. Wie der Internetseite des Betriebs zu entnehmen ist, wurde das Haus komplett geflutet und bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Die Hotelgäste sowie die Bewohnerinnen und Bewohner des ebenfalls betroffenen Hofes Schwand hätten sich laut Angaben des Emmentaler Regierungsstatthalteramts im ersten Stock in Sicherheit bringen können. Verletzt worden sei nach aktuellen Erkenntnissen niemand, so die Behörde.
Entgleister Zug
Auch in anderen Gebieten der Schweiz hat es seit dem Nachmittag heftig gewittert. So ist zwischen Brienz (BE) und Oberried (BE) ein Zug der Zentralbahn entgleist. Er ist mit einem Baum kollidiert, der während einem heftigen Gewitter auf die Gleise gestürzt war. Verletzt wurde niemand. Wie die Zentralbahn mitteilt, wurden die Reisenden evakuiert. Die Bahnstrecke ist zwischen Brienz und Oberried gesperrt.
SBB Störungen
Die Haltestellen zwischen Interlaken Ost und Oberried werden momentan durch einen Zug von Interlaken Ost aus bedient. Reisende von Brienz nach Interlaken Ost sowie von Interlaken Ost nach Brienz werden mit Bahnersatzbussen via Nationalstrasse A8 transportiert. Die Strecke bleibt bis mindestens zum Betriebsschluss vom Montagabend unterbrochen. Brienz und Oberried sind zwei Ortschaften auf dem rechten Brienzerseeufer.
Wegen eines Murgangs am rechten Brienzerseeufer bleibt auch die Kantonsstrasse zwischen Ringgenberg und Brienz bis auf Weiteres gesperrt, wie die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern am Montagabend mitteilte. Um die Zu- und Wegfahrt von und nach Brienz zu gewährleisten, sei die A8 offen.