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Bild 1 von 10Legende: Thomas Schäffler aus Tirol fährt den Güterzug über die alte Gotthardstrecke. Der 24-jährige Österreicher arbeitet leihweise als Lokomotivführer für die BLS. Es ist seine 5. Fahrt über den Gotthard. «Eine grossartige Strecke», sagt er. SRF/Christian von Burg
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Bild 2 von 10Legende: Eine Lokomotive genügt nicht. Für die Fahrt über die Bergstrecke muss in Erstfeld eine zweite Lokomotive ran. Der Güterzug ist 500 Meter lang und wiegt 1200 Tonnen. SRF/Christian von Burg
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Bild 3 von 10Legende: Rechts fahren, das gilt nur auf der Strasse. In der Schweiz fahren die Züge mal links, mal rechts, je nachdem wo die Schiene gerade frei ist. Gesteuert wird dies in der Leitzentrale. SRF/Christian von Burg
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Bild 4 von 10Legende: Im Gotthardtunnel gibt es kein Licht. Lokführer Thomas Schäffler hat nur die leuchtenden Anzeigen vor sich. SRF/Christian von Burg
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Bild 5 von 10Legende: Regenwetter im Tessin: Beim Bremsen bergabwärts speist der Lokomotivführer elektrische Energie zurück ins System. Mit diesem Strom wird Wasser aus den Stauseen entlang der Bergstrecke in die Höhe gepumpt. SRF/Christian von Burg
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Bild 6 von 10Legende: Wird zu lange, zu intensiv gebremst, kann es Radbrüche geben. Deshalb muss Lokführer Schäffler den Zug auch bergabwärts immer wieder über längere Strecken ungebremst rollen lassen. SRF/Christian von Burg
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Bild 7 von 10Legende: Halt vor dem Rotlicht: Obwohl unser Güterzug von Deutschland her bereits zwei Stunden Verspätung mitbringt, muss er nun warten, um einen Intercity-Zug vorbei fahren zu lassen. SRF/Christian von Burg
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Bild 8 von 10Legende: Blick aus dem Seitenfenster: Der Personenzug ist nur noch als feiner Strich ganz unten im Tal zu erkennen. Er hat die zwei Kehrtunnels weiter unten schon passiert. SRF/Christian von Burg
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Bild 9 von 10Legende: Baustelle an Baustelle: Weil die Gotthardstrecke mit schweren Zügen so intensiv befahren wird, müssen die Geleise immer häufiger ausgewechselt werden. Für die Züge heisst das oft: Anhalten und Warten. SRF/Christian von Burg
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Bild 10 von 10Legende: Die Lastwagen überholen den Güterzug. Nachdenklich schaut Zugführer Thomas Schäffler aus dem Fenster. Er ist zwar bald in Chiasso, aber die seine Konkurrenz auf der Strasse hat ihn längst überholt. SRF/Christian von Burg
Die offizielle Schweiz jubelt, aber Lokführer Thomas Schäffler freut sich nicht auf den neuen Gotthard-Basistunnel. Der junge Lokführer aus dem Tirol sitzt vorne im Führerstand. Ein kleiner Handgriff nur und mit einem lang anhaltenden Quietschen setzt sich sein 500 Meter langer Zug in Bewegung. Bier, Plastik und WC-Papier hat er geladen. Er fährt von Erstfeld nach Chiasso.
Lokfahren wird langweiliger
Die Bergstrecke mit den vielen Kehrtunnels fordert die Lokführer heraus. Schäffler muss sehr schnell auf die roten Aussensignal reagieren können. Auf der langen Abwärtsfahrt nach dem Tunnel hat es früher auch Radbrüche gegeben. Jetzt muss Schäffler nach einem ausgeklügelten System abbremsen und den Zug dann wieder rollen lassen. Das alles erfordert viel Fingerspitzengefühl. Im neuen Basistunnel dagegen ist Lokfahren vergleichsweise langweilig. Das Bergpanorame fällt weg, es ist stockdunkel und das neue Zugsicherungssystem macht den Lokführer fast überflüssig.
Personenzüge verdrängen Güterzüge
Doch Lokführer Thomas Schäffler darf hoffen, denn vielleicht bleibt ihm die Strecke erhalten. Seine Chefs bei der BLS befürchten nämlich, dass der Personenverkehr zwischen Zürich und Mailand so stark zunehmen wird, dass die Güterzüge wieder auf die Bergstrecke verdrängt würden.
Damit würde die Verlagerung der Güter auf die Bahn – und das war ein Hauptargument für den Bau des neuen Gotthard-Basistunnels – ins Hintertreffen geraten. «Das wäre schlecht für den Güterverkehr als Ganzes», sagt Thomas Schäffler, während er mit dem Zug langsam in den Güterbahnhof von Chiasso einfährt. «Aber ich als Lokführer hätte nichts dagegen.»