Das Datum für die Abstimmung über die Beschaffung des Gripen-Kampfjets ist noch nicht lange bekannt. Und schon sorgt der Hersteller Saab mit einer Werbeaktion für Schlagzeilen. Die schwedische Rüstungsfirma rührte am Skirennen in Wengen die Werbetrommel für den Gripen.
Saab war mit einem «Infostand» präsent und platzierte ein grossflächiges Plakat. Darauf war ein Gripen-Kampfjet zu sehen, darüber die Schrift: «Gripen E - Der intelligente Kampfjet für die intelligente Verteidigung.» Gemeinsam mit dem publikumswirksamen Skirennen wurde die Werbung in Tausende Schweizer Haushalte übertragen. Mike Helmy, Sprecher von Gripen Schweiz, wollte auf Anfrage nichts von einer Plakat-Kampagne oder einer Einmischung in den Abstimmungskampf wissen. Das Unternehmen stelle lediglich «Fakten und Informationen über den Gripen, über Saab und über das laufende landesweite Programm im Bereich der industriellen Zusammenarbeit mit der Schweiz» zur Verfügung.
«Heikle Kampagne»
Das sehen nicht alle so: Sogar Jakob Büchler, CVP-Nationalrat und Präsident des Vereins für eine sichere Schweiz, der die Kampagne «Ja zum Gripen» führen wird, findet diese Aktion nicht klug. Er bezweifelt, dass diese Werbung einen Einfluss im Sinne der Gripen-Befürworter auf die Abstimmung zum Gripen haben wird. Mehr noch: Er empfiehlt Saab, sich zurückzuhalten. «Es kommt in der Schweiz nicht gut an, wenn sich eine ausländische Firma in eine Abstimmung einmischt.»
Sein Verein arbeite ausschliesslich mit Vertretern der Schweizer Wirtschaft zusammen, betont Büchler. Ob er Geld von Saab für die Gripen-Kampagne bekommt, dazu will Büchler keine Stellung nehmen. «Die ganze Unterstützung ist vertraulich.»