- Ab Oktober dürfen in der Schweiz wieder Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern durchgeführt werden.
- Das hat der Bundesrat gestern entschieden. Auch Fussball- und Hockey-Spiele dürfen wieder vor Publikum stattfinden.
- Das freut die Fans und dafür schlucken sie gar eine Kröte.
Ja, das sei ein guter Entscheid des Bundesrats, sagt Josef Zindel, der neue Präsident von Fan-Arbeit Schweiz. «Es gibt vermutlich keinen vernünftigen Menschen, der sich in diesem Umfeld Fussballsport oder Eishockey bewegt, der sich nicht über die Emotionen in einem Stadion freut, über spannende Spiele mit entsprechender Kulisse.»
Fans werden die Vorgaben akzeptieren
Und diese Emotionen kehren jetzt in die Stadien zurück. Die Freude werde auch nicht von den vom Bundesrat erlassenen Einschränkungen getrübt. Wenn sich Hallen und Arenen ab Oktober wieder füllen, gilt dort eine Maskenpflicht. Stehplätze sind verboten und das Bier darf nur im Sitzen getrunken werden.
Diese Regeln würden von den Fans akzeptiert, glaubt Zindel von der Dachorganisation der Schweizer Fanarbeit: «Wir dürfen im Moment, und das wird auch kein noch so emotionaler Fan tun, nicht von der Normalität ausgehen. Sondern jedermann, der ins Stadion kommt weiss, dass andere Bedingungen und andere Anforderungen an die Organisation eines Spiels herrschen als vor der Seuche.»
Contact Tracing – Massnahme für Gesundheitsschutz
Eine der Bedingung für Sportveranstaltungen mit Publikum ist das «Contact Tracing». Wer ins Stadion will, muss seine Personalien hinterlegen. Als vor Jahren zur Bekämpfung von Fan-Gewalt der Fan-Pass eingeführt werden sollte, scheiterte genau das. Die Fans wehrten sich gegen die Offenlegung ihrer Identität. Jetzt soll das gelingen?
«Ich halte die Fans in der grössten Mehrzahl für vernünftig. Es ist dies ja nicht ein repressiver Entscheid, sondern eine Massnahme, damit die Zuschauer gesund bleiben.» Josef Zindel ist überzeugt, dass unter dem Titel Gesundheitsschutz das gelingt, was als Massnahme gegen Gewalt misslang.