Tausende Jugendliche im Kanton Zürich waren erleichtert, als sie erfahren haben, dass sie die Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium bestanden haben. Doch für einige hielt die Freude nicht lange an. Nämlich für Jugendliche, die nicht in jene Schule aufgenommen werden, in die sie eigentlich wollten. Die sogenannte Schulzuteilung sorgt in diesem Jahr für besonders viel Ärger, zeigen verschiedene Beispiele, die dem «SRF Regionaljournal Zürich Schaffhausen» vorliegen.
Das finden wir für unsere Tochter nicht zumutbar.
So berichtet eine Mutter: «Wir wohnen in Wiedikon in der Stadt Zürich und unsere Tochter soll nun nach Uster ins Gymnasium.» Eine andere Mutter erzählt, dass ihre Tochter vom rechten Zürichsee-Ufer in die Kantonsschule nach Uster soll. Mit dem öffentlichen Verkehr sei man da pro Weg eine Stunde unterwegs. «Das finden wir für unsere Tochter nicht zumutbar.»
Städtische Schulen besonders überlastet
Wie viele Eltern genau unzufrieden sind mit der Zuteilung in die Kantonsschulen, könne er noch nicht sagen, sagt Niklaus Schatzmann, Chef des Zürcher Mittelschul- und Berufsbildungsamts. Im letzten Jahr konnten ungefähr 280 Schülerinnen und Schüler nicht in jene Schule gehen, für die sie sich eigentlich angemeldet hatten. In diesem Jahr sei alles noch etwas komplizierter, sagt Schatzmann.
Besonders stark spürbar sei in diesem Jahr, dass die städtischen Schulen sehr voll seien. Dazu komme, dass sich viele Jugendliche für ein Profil angemeldet hätten, das nicht an allen Schulen angeboten werde: «Betroffen sind vor allem das musische und das mathematisch-naturwissenschaftliche Profil», sagt Niklaus Schatzmann. Für den Ärger gewisser Eltern und Jugendlichen habe er Verständnis.
«Unglückliche Jugendliche am ersten Schultag, das wünschen wir uns nicht», sagt der Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts. «Häufig finden wir eine gute Lösung», beruhigt Schatzmann. Dies zeigen auch die Zahlen. Schlussendlich wehren sich pro Schuljahr zwischen null und zwei Eltern auf juristischem Weg gegen die Zuteilung.
Unglückliche Jugendliche am ersten Schultag, das wünschen wir uns nicht»
Für nächstes Jahr verspricht die kantonale Zürcher Bildungsdirektion Besserung. Auf das Schuljahr 2023/2024 stünden mehr Plätze in Gymnasien zur Verfügung, um der wachsenden Nachfrage besser gerecht zu werden.