Letzte Woche hat die Wildhut den mutmasslichen Wolfshybriden im Churer Rheintal erlegt. Man habe bereits im letzten Jahr Hinweise aus Italien erhalten, dass es dort ein Hybridrudel gebe, erklärt Arno Puorger vom Bündner Amt für Jagd und Fischerei.
Anstatt grau sei das Fell des Tiers fast blond gewesen, so Puorger weiter. Man gehe davon aus, dass es eine Kreuzung zwischen Hund und Wolf gewesen sei. Die aussergewöhnliche Färbung und die Vorgeschichte seien klare Hinweise.
«Man konnte die Abwanderung des Rudels in Norditalien gut nachverfolgen», sagt Puorger, doch es sei nicht gelungen «die genetische Bestätigung vor dem Abschuss einzuholen.»
Beim Tier handelt es sich laut Kanton um einen Rüden. Noch unklar ist, wie alt er war. Eine DNA‑Probe werde nun am «Laboratoire de biologie de la conservation» der Universität Lausanne untersucht. Der Abschuss sei in Absprache mit dem Bundesamt für Umwelt erfolgt.
Nach eidgenössischer Jagdgesetzgebung seien mutmassliche Hybriden in begründeten Verdachtsfällen zu erlegen, schreibt der Kanton. «Aus der Sicht des Artenschutzes ist es wichtig, dass Hybridtiere erlegt werden, damit sie sich nicht reproduzieren können», heisst es weiter. Andernfalls könne dies zu langfristigen negativen Folgen für die Wolfspopulation führen.
Im Wallis war der Hybride ein «echter» Wolf
Bereits im Januar hatten Walliser Wildhüter einen vermeintlichen Wolfshybriden erlegt. Aufgrund der Fellfärbung und der Grösse des Tieres hatten Experten des Kantons und des Bundes vermutet, dass es sich bei dem Tier um einen Mischling aus einer Wolf-Hund-Paarung handeln könnte.
Die darauffolgende Genanalyse hatte aber gezeigt, dass das Tier ein genetisch reiner Wolf war. Er stammte aus der italienisch-französischen Population.