- Hacker haben die Websites mehrerer Schweizer Grossunternehmen und Gemeinden angegriffen.
- Eine prorussische Gruppe hat sich auf der Plattform X zu den Angriffen bekannt.
- Betroffen ist unter anderem die Waadtländer Kantonalbank.
Zwischenzeitlich war auch die Website der Zürcher Kantonalbank (ZKB) betroffen. Ab 10.15 Uhr war sie jedoch wieder erreichbar. Laut Aussagen des Hackerkollektivs NoName057(16) seien auch die Websites der Gemeinden Luzern und Adligenswil LU Ziel ihrer Angriffe gewesen. Die Stadt Luzern schreibt auf Anfrage: «Unsere Website läuft normal. Wir beobachten es aber genau und sind auch mit dem Betreiber unserer Website im Kontakt.»
Auch der Kanton Schwyz und die Stadt Kriens LU war vom Angriff betroffen. Dies bestätigte Mischa Sameli, Geschäftsführer der Firma Backslash mit Sitz in Frauenfeld, die unter anderem Dienstleistungen für Websites verschiedener Gemeinden und Kantone anbietet. Die Webseiten sind inzwischen wieder online.
Sameli betonte aber, dass die ZKB kein Kunde der Firma sei – es scheint sich also um einen anderen Angriff zu handeln, der parallel läuft.
Hackergruppe für frühere Angriffe verantwortlich
Der Bund hatte mit solchen Angriffen während des Weltwirtschaftsforums in Davos gerechnet. Die Hacker würden damit quasi im Netz demonstrieren und wollten damit Aufmerksamkeit erregen, heisst beim Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Bacs bestätigte damit eine Meldung des Newsportals Bluewin.ch, das zuerst über den DDoS-Angriff berichtet hatte.
Bei sogenannten Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS) gehe es darum, Webseiten und Anwendungen mit gezielten Anfragen so zu überlasten, dass sie nicht mehr erreichbar sind, so das Bacs. Daten würden bei einem DDoS-Angriff keine abfliessen. Die Hackergruppe «NoName» stand auch hinter den DDoS-Angriffen im Zusammenhang mit der Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock im Juni 2024. Und ein Jahr zuvor hatte die Gruppe mehrere Websites der Bundesverwaltung lahmgelegt.
Während der Dauer des Weltwirtschaftsforums (WEF) rechnet das Bacs weiterhin mit solchen Angriffen. Das Amt habe bereits im Vorfeld Betreiberinnen und Betreiber von kritischen Infrastrukturen vor solchen Angriffen gewarnt und sie aufgefordert, entsprechende Massnahmen einzuleiten. Die Bundesverwaltung passe die Sicherheitsvorkehrungen den aktuellen Gegebenheiten laufend an, hiess es weiter. Aus Sicherheitsgründen könne man keine Auskünfte zu den konkreten Massnahmen geben.