- Bald kann man sich günstig, schnell und völlig anonym auf HIV testen lassen: mit dem HIV-Selbsttest.
- Der Arzt- oder Laborbesuch ist dazu nicht mehr nötig – demnächst gibt es den HIV-Selbsttest nämlich auch in der Schweiz.
- Das Bundesamt für Gesundheit wird voraussichtlich noch im Frühling grünes Licht geben.
- Bereits im Sommer soll man den HIV-Selbsttest kaufen können.
Der Geschäftsführer der Aids-Hilfe Schweiz, Daniel Seiler, macht den HIV-Selbsttest. Er nimmt das Plastikröhrchen und die sterile Clipnadel aus der Verpackung und hält sie auf die Fingerbeere. Dann erklärt er: «Man drückt darauf und schon hat man einen kleinen Tropfen Blut. Den zieht man sich hier mit diesem Röhrchen auf, stellt es dann in den Halter und wartet 15 Minuten, bis das Resultat kommt.»
Dieser HIV-Selbsttest soll rund 30 Franken kosten. Seiler hofft, dass mit dieser schnellen und vor allem anonymen Methode Leute erreicht werden können, welche bisher noch nie einen Aids-Test gemacht haben. «Viele möchten sich auch nicht testen lassen. Sie wollen nicht zum Arzt, wollen nicht in ein Testcenter gehen. Und für die bietet sich natürlich ein solcher Test an», sagt er.
Ich glaube in der heutigen Zeit, wenn sich jemand einen HIV-Schnelltest in der Apotheke oder im Supermarkt oder im Selecta-Automat holen geht, hat er sich schon mit einer möglichen Infektion oder mit HIV als solches auseinandergesetzt.
Seiler ist überzeugt, dass die HIV-Übertragungen mit diesem Selbsttest weiter gesenkt werden können. Denn: Noch immer würden sich in der Schweiz jährlich rund 500 Personen neu mit HIV anstecken; schätzungsweise 3000 Personen leben mit dem Virus, ohne es zu wissen.
Mittlerweile ist die anfängliche Skepsis vor einem HIV-Selbsttest auch beim Bund und bei den Ärzten verschwunden. Die in der EU bereits zugelassenen Testgeräte gelten als zuverlässig. Auch Befürchtungen vor Kurzschlussreaktionen bei einem allfälligen positiven HIV-Selbsttest seien unbegründet – das meint Seiler.
Viele möchten sich auch nicht testen lassen. Sie wollen nicht zum Arzt, wollen nicht in ein Testcenter gehen.
«Ich glaube in der heutigen Zeit, wenn sich jemand einen HIV-Schnelltest in der Apotheke oder im Supermarkt oder im Selecta-Automat holen geht, hat er sich schon mit einer möglichen Infektion oder mit HIV als solches auseinandergesetzt», sagt er.
Wichtig sei aber, dass auf dem Beipackzettel immer eine Notfallnummer angegeben sei, wo man sich beraten lassen könne, sagt der Geschäftsführer der Aids-Hilfe Schweiz.