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So verrostet war der Bürgenstock-Lift
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 21.06.2024. Bild: KEYSTONE/URS FLUEELER
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Hammetschwand-Lift So verrostet war der Lift am Bürgenstock

Ab Sommer 2019 wurde der Hammetschwand-Lift am Bürgenstock saniert. Jetzt zeigen Recherchen von SRF Investigativ, wie massiv die Schäden waren. Und: Vor Beginn der Arbeiten soll das Bürgenstock-Resort von einem Ingenieur verlangt haben, die Lage als sicher zu beurteilen.

An einem Dienstag im Juli 2019 verschickt das Bürgenstock-Resort eine Medienmitteilung mit einer wichtigen Botschaft: Der Hammetschwand-Lift wird sofort geschlossen. «Bei Routinekontrollen» habe man bemerkt, dass die Verankerung des Gerüsts untersucht werden müsse. Danach steht der Lift hoch über dem Vierwaldstättersee still, zweimal, bis Mai 2021.

Schlussbericht zeigt grosses Ausmass der Schäden

Dass die Lift-Verankerung verstärkt wurde, war bekannt. Jetzt aber, fast fünf Jahre später, liegt SRF Investigativ der Schlussbericht zur Sanierung vor. Dieser zeigt: Die Ankerstangen, die den Lift im Felsen fixieren und ihm Stabilität geben, waren beinahe durchgerostet.  

Im Bericht heisst es, an der Verankerung von 1903 seien «massive Querschnittsverluste im Baugrundbereich» ersichtlich gewesen. Auch seien Stützen «erheblich» angerostet gewesen.  

Gerüst verstärkt, neue Verankerungen, 700'000 Franken

Um auszuschliessen, dass das Stahlgerüst knickt, wurde es verstärkt. Zudem haben Arbeiter rostfreie Ankerstäbe in den Fels gebohrt. Die Sanierung kostete rund 700'000 Franken.

Das Bild zeigt einen Mann, der am oberen Teil des Hammetschwand-Lifts am Gerüst arbeitet.
Legende: Die Arbeiten am Hammetschwand-Lift liefen in mehreren Phasen ab, hier eine Aufnahme vom Juni 2020, kurz bevor der Lift wieder eröffnet wurde. KEYSTONE/URS FLÜELER

Gleichzeitig zeigen Recherchen von SRF Investigativ: Schon zwei Jahre vor der plötzlichen Schliessung im Sommer 2019 hatte es erste Abklärungen gegeben. Nur: Nachdem das ursprünglich beauftragte Ingenieurbüro aus dem Kanton Nidwalden unter anderem empfohlen hatte, die Verankerung zu ersetzen, kündigte es den Auftrag. 

Grund war mangelndes Vertrauen zur Auftraggeberin, welche die Empfehlungen nicht umgesetzt haben soll. Das war die Hammetschwand-Lift AG, die zum Grossteil dem Bürgenstock Resort gehört.  

Ingenieur konnte Sicherheit nicht bestätigen

Gemäss Recherchen soll diese bis mindestens Frühling 2019 mehrmals vom Ingenieur verlangt haben, den Lift als sicher zu beurteilen und das Haftungsrisiko zu übernehmen, bis der Lift für die übliche Winterpause geschlossen worden wäre.  

Das aber hat das Ingenieurbüro nicht getan und das Mandat niedergelegt. Offenbar konnte es die verlangten Aussagen unter anderem nicht machen, weil der Teil der Ankerstangen, der sich im Felsen befand, nicht untersucht worden war. Zudem sollen Pläne gefehlt haben, die Informationen über die Verankerungen enthalten hätten. 

Bürgenstock weist Vorwürfe von sich

Darauf angesprochen, ob es den Ingenieur dazu bewegen wollte, den Lift als sicher zu beurteilen, schreibt das Bürgenstock-Resort: «Diesen Vorwurf weisen wir entschieden zurück.» Ebenso weist es die Sichtweise zurück, wonach Uneinigkeit der Grund für die Kündigung gewesen sein soll.

Das sagt das Bürgenstock Resort weiter

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Bei der Frage nach Sanierungsmassnahmen stütze man sich auf die Urteile von Fachingenieuren und Geologen. Dabei hole man «allenfalls eine Zweitmeinung ein», was ein «normaler Prozess» sei: «Schliesslich sind die von einem Experten in Lift- und Bahnanlagen ermittelten Massnahmen umgesetzt worden.» Zum Vorwurf, die Empfehlungen des Ingenieurbüros nicht umgesetzt zu haben, nimmt der Bürgenstock keine weitere Stellung.

Weiter hält das Resort fest, was auch andere Personen, die mit dem Lift vertraut sind, bestätigen: Für Passagiere habe keine Gefahr bestanden. Laut dem Resort wird der Lift jeden Tag geprüft, bevor er anläuft. Zudem gäbe es wöchentliche, monatliche und jährliche Überprüfungen. «Der Hammetschwand-Lift war und ist sicher», schreibt das Bürgenstock-Resort.

Regionaljournal Zentralschweiz, 21.6.2024, 17:30 Uhr

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