Erst vor Kurzem war die Dienstdauer für Zivilschutzangehörige in einer Gesetzesrevision auf 12 Jahre verkürzt worden.
Doch in der Coronakrise werden die Zivilschützer in einzelnen Kantonen zum Beispiel auch beim «Contact Tracing» benötigt, also der Kontaktverfolgung von positiv getesteten Personen.
Rekrutierungen gehen zurück
Weil auch die Rekrutierungszahlen im Zivilschutz seit Jahren sinken, befürchten die Kantone nun, dass bald zu wenig Zivilschützerinnen und Zivilschützer verfügbar sind.
Deshalb will der Bundesrat jetzt die Dienstdauer wieder um zwei Jahre verlängern – von 12 auf 14 Jahre. Die Möglichkeit dieser Verlängerung hatte der Bund vorsorglich in das neue Gesetz eingebaut. Sie soll Mitte November definitiv verabschiedet werden.
Damit sollten dem Zivilschutz genügend Leute auch nächstes Jahr noch zur Verfügung stehen.
Die Verlängerung sei in enger Absprache mit den Kantonen erfolgt, sagt Christoph Flury, Vizedirektor des Bundesamts für Bevölkerungsschutz. Dies im Hinblick auf die mögliche «zweite Welle».
10'000 zusätzliche Personen
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz rechnet damit, dass jährlich etwa 6000 Zivilschützer benötigt werden, um einen Gesamtbestand von 72’000 Personen zu halten.
Mit der verlängerten Dienstpflicht würden im nächsten Jahr sogar 10’000 zusätzliche Leute bereitstehen. Einige davon werden nun vielleicht erneut einrücken müssen, trotz vermeintlich erfüllter Dienstpflicht.