In Basel ist es zurzeit heiss. Sehr heiss. Am Donnerstag soll das Thermometer auf 35 Grad steigen. Aber wie erhitzen sich die einzelnen Plätze und Quartiere? Verteilt in der ganzen Stadt sowie in der Region Basel messen über 200 Sensoren die Temperatur.
Es ist ein Projekt von unter anderem «Smart Regio Basel» und der Firma meteoblue. «Bei solch hohen Temperaturen ist es wichtiger denn je, zu erkennen, wo die Hotspots in einer Stadt liegen, welche Plätze oder Strassen sich besonders fest erhitzen können», erklärt Meteorologe Sebastian Schlögl von Meteoblue.
Grosse Altstadt-Plätze sind Hitze-Hotspots
Die rund 200 Sensoren messen alle 15 Minuten die Temperatur. «Mit dieser Methode können wir sehr genau auf 10 mal 10 Meter kartieren, wo sich die heissesten Plätze in Basel befinden», so Schlögl. Eine wichtige Erkenntnis, um die Stadt künftig auf noch heissere Sommer vorzubereiten. Besonders stark erhitzen sich grosse Stadtplätze, wie der Marktplatz oder der Barfüsserplatz in Basel oder auch die Geleise in der Einfahrt zum Bahnhof – grosse geteerte Plätze also, ohne Grün.
Bei solch hohen Temperaturen ist es wichtiger denn je zu erkennen, wo die Hotspots in einer Stadt liegen.
Die Temperaturunterschiede sind frappant: Innerhalb der Stadt Basel schwankt sie um rund 10 Grad. Ende Juni wurden beispielsweise beim Basler Museum Tinguely 32 Grad gemessen, zur selben Zeit beim Badischen Bahnhof 42 Grad. Zwischen den beiden Messstationen liegen knapp zwei Kilometer: «Diese Extremfälle entstehen wegen der unterschiedlichen Oberflächen. Je mehr grün, desto weniger heiss ist es», erklärt der Meteorologe.
Grünflächen, Parkanlagen oder auch Alleen: Sie alle haben einen grossen Einfluss auf das Stadtklima – und zwar einen guten. Dort bleibt es auch bei starken Hitzewellen verhältnismässig kühl.
Grünflächen sollen Städte kühlen
Zuständig für jene Grünflächen in Basel ist die Stadtgärtnerei. Ihr Leiter, Emanuel Trueb, begrüsst die grossangelegten Messungen: «Nun können wir eine sachliche Aussage über das Thema Temperaturunterschiede machen. Und mit Sicherheit sagen: Grünanlagen und grosse Gärten haben eine grosse Bedeutung.»
Das Pflegen solcher Grünflächen soll in Zukunft einfacher werden. Dies dank der erhobenen Daten. Geplant ist beispielsweise ein autonomes Bewässerungssystem: «Dann können wir es den Maschinen überlassen, wo wann wie viel Wasser eingesetzt werden muss», erklärt Trueb.
Stadtplanung reagiert auf Hitzeentwicklung
Dieses Projekt stecke aktuell aber noch in den Kinderschuhen. Die Daten seien jedoch nicht nur für die Stadtgärtnerei, sondern auch für grössere städtebauliche Pläne nützlich: «Kindergärten oder Krankenhäuser wird man künftig nicht mehr an solchen extremen Hotspots bauen», ist der Meteorologe Sebastian Schlögl überzeugt.