Jakob Tanner kennt die Fotos mit Leichenbergen und Deportationszügen bereits seit mehr als zehn Jahren. Der Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte war Mitglied der Bergier Kommission.
Diese hatte den Bundesrat 2002 für dessen Umgang mit jüdischen Flüchtlingen und für die restriktive Asylpolitik scharf kritisiert. Trotzdem steht Tanner auch heute noch dazu, dass diese Bilder damals nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
«Bilder (...) sind vielleicht populärer als Schriftstücke. Aber sie setzen auch erhöhte Anforderungen an die Interpretation», so Tanner. Deshalb habe man damals zunächst die Grundlagen in Form von schriftlichen Dokumenten liefern wollen.