Während der letzten zwei Jahre standen tausende Quadratmeter an Büroflächen leer, so auch im Messeturm in Basel. Ganze Stockwerke waren verwaist, denn der Basler Pharmakonzern Roche war aus dem Gebäude ausgezogen. Nun ist das Hochhaus wieder beinahe komplett vermietet.
Was aktuell in Basel passiert, sei ein schweizweites Phänomen, sagt Martin Kaleja, CEO von Swiss Prime Site, einem der grössten Immobilienunternehmen der Schweiz. In diversen grossen Schweizer Städten habe sich der Büromarkt nach der Pandemie praktisch erholt: «Diese Entwicklung hat mich überrascht. In guten Lagen zieht die Nachfrage aktuell sehr stark an, sei es in Zürich, Basel oder auch in Genf.»
Wie stark diese Zunahme konkret ist, das ist noch nicht bekannt. Die meisten grossen Immobilienfirmen erheben jene Zahlen nur zwei Mal im Jahr. Diese stehen aktuell noch aus. Kaleja bestätigt aber: An guten Standorten gäbe es kaum mehr Leerstände.
In guten Lagen zieht die Nachfrage aktuell sehr stark an. Sei das in Zürich, Basel oder auch in Genf.
Dies stellt auch Donato Scognamiglio fest. Er beobachtet den Immobilienmarkt, unter anderem für grosse Kunden wie die Basler Kantonalbank: «Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Miteinander vermisst. Darum kehren sie nun ins Büro zurück.»
Das Zuhause als ständige Konkurrenz
Robert Weinert, Immobilienexperte bei «Wüst und Partner» sagt: Mit der Aufhebung der Homeoffice-Pflicht im Frühjahr sei erst ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Büro zurückgekehrt. «Heute schätzen wir, dass nur noch rund 30 Prozent der Arbeit im Homeoffice stattfindet – der Rest im Büro.» Hybride Arbeitsformen hätten sich mittlerweile in den meisten grossen Betrieben durchgesetzt. Die Rückkehr ins Büro beobachte die Immobilienbranche aktuell besonders stark bei Firmen im Bereich Life Science sowie bei Start-ups.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Miteinander vermisst, ihre Kollegen. Darum kehren sie nun ins Büro zurück.
Mit der Pandemie habe sich einiges verändert. «Die Ansprüche an ein Büro haben sich gewandelt: Sie stehen im ständigen Wettbewerb mit dem Homeoffice», so Weinert.