Nach dem Skandal um Dutzende illegal gebaute Chalets in Verbier hebt der Kanton Wallis das Verfahren der besonderen Oberaufsicht auf. Die Gemeinde Val de Bagnes habe Massnahmen eingeführt, mit denen eine strikte Einhaltung des Baurechts gewährleistet werden könne.
«Dossiers in Ordnung gebracht»
Die Gemeinde habe die vom Staatsrat verlangten Korrekturmassnahmen umgesetzt und sämtliche Dossiers aus der Vergangenheit, die in Ordnung gebracht werden mussten, einzeln neu geprüft und entschieden, hiess es an einer Medienkonferenz. Der Staatsrat hatte das Verfahren der besonderen Oberaufsicht in Zusammenhang mit den rechtswidrigen Bauten im Frühling 2016 eröffnet.
Der Kanton kommt nach einer Untersuchung nun zum Schluss, dass sich die Gemeinde zum heutigen Zeitpunkt an das geltende Baurecht hält und ihren Pflichten entsprechend handelt. Der Staatsrat hält aber fest, dass die Gemeinde in zwei Dossiers, die in besonders erheblichem Ausmass gegen die Zweitwohnungsgesetzgebung verstossen, zwingend Massnahmen ergreifen müsse. Es sei jedoch nicht Sache des Kantons, selbst in solchen Dossiers tätig zu werden, betonte die Kantonsregierung vor den Medien.
Was sind die Konsequenzen für die Chalet-Eigentümer?
SRF-Korrespondent Roger Brunner rechnet nicht damit, dass die Entscheide grosse Konsequenzen für die Eigentümer der betroffenen Liegenschaften haben werden. Denn: «2018 wurde das kantonale Baugesetz revidiert. Die meisten Fälle wurden damit legalisiert.» Rückbauten zu verlangen, sei schwierig. Weiter ist das Eigentumsrecht fest in der Verfassung verankert.
Für die damals verantwortlichen Gemeindepolitiker sehe es aber anders auch. «Da laufen noch immer Strafverfahren», so SRF-Korrespondent Roger Brunner.