- Normalerweise tauchen Blaualgen im Zürichsee erst im Oktober auf, wenn das Wasser bereits kälter ist.
- In zwei Zürcher Gemeinden am See haben sich die sogenannten Cyanobakterien bereits jetzt angesammelt.
- Auch beim Moossee bei Bern besteht der Verdacht auf die Bakterien.
Aufgetaucht sind die giftigen Blaualgen im Zürichsee vor Horgen und Wädenswil. «Man hat an der Seeoberfläche einen roten Algenteppich gesehen, der typisch für die Burgunderblutalgen ist» bestätigt Mediensprecher Wolfang Bollack von der Zürcher Baudirektion eine Meldung von Radio Zürisee.
Dass solche Algen bereits im September im Zürichsee auftreten – also während die Badesaison noch andauert – ist aussergewöhnlich. Normalerweise treiben die Algen erst im Oktober an die Oberfläche, wenn sich das Wasser abgekühlt habe und sich der See durchmische, so Bollack.
Haustiere fernhalten
Der Mediensprecher der Baudirektion rät, die Blaualgen zu meiden. «Die Algen sondern ein Toxin ab. Man sollte schauen, dass Haustiere nicht in solche Ansammlungen hineinschwimmen». Die Badeanstalten in Horgen und Wädenswil haben Warnschilder aufgestellt. Das Strandbad Wädenswil weist beispielsweise darauf hin, dass sich Kleinkinder nicht im Wasser aufhalten sollen. Laut den beiden Badeanstalten sind die Algen aber derzeit kaum mehr sichtbar.
Nicht nur im Kanton Zürich, auch in anderen Schweizer Gewässern sind in letzter Zeit Blaualgen aufgetaucht. Im Kanton Neuenburg sind sechs Hunde an einer Vergiftung mit Blaualgen gestorben. Der Kanton hat mehrere Badestrände geschlossen.
Neuer Verdachtsfall auch beim Moossee
Auch im Kanton Bern ist am Sonntag beim Moossee ein Hund gestorben. Ob giftige Bakterien Schuld sind, ist noch nicht klar. Das zuständige Amt für Wasser und Abfall hat dem See Wasserproben entnommen. Dies bestätigt Michael Glücki, Leiter der Bauabteilung Moosseedorf gegenüber SRF News. Resultate werden demnächst erwartet.