- Mietwohnungen werden wieder knapper, das Eigentum ist stärker gefragt denn je – und wird entsprechend teurer. Dies gemäss Daten des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO).
- Auch im Luxusbereich wird Wohneigentum immer noch teurer.
- Das hat damit zu tun, dass sich während der Corona-Pandemie die Präferenzen der Wohnungssuchenden verändert hätten.
Zwar sei das Wachstum der Bevölkerung – einer der Haupttreiber der Nachfrage – besonders bei der Schweizer Bevölkerung so bescheiden wie noch nie ausgefallen. Und das Wachstum der ausländischen Wohnbevölkerung habe «im normalen Rahmen» gelegen, heisst es am Freitag. Dass sich die Preise trotzdem nicht entspannt haben, liegt den Experten des BWO zufolge an einer Änderung der Präferenzen im Zuge der Pandemie: Viele Menschen hätten sich eine grössere oder eine zweite Wohnung gesucht.
Auf dem Mietmarkt sei es im Jahr 2020 besonders im unteren Preissegment zu einer Verknappung gekommen, aber auch das mittlere und obere Segment sei betroffen gewesen. Vor allem in den Regionen Zürich und Zug, dem Arc Lémanique und im Grossraum Bern seien Mietwohnungen Mangelware. «Diese rasche Verknappung ist besorgniserregend», heisst es vom BWO.
Hohe Preise für Wohneigentum
Beim Eigentum habe sich die Lage indes kaum verändert, die Angebote seien weiterhin rar und das bei deutlich steigenden Preisen. Schuld hieran sei nicht zuletzt die schwache Bautätigkeit. «Ausser im Tessin gibt es kaum noch Orte, wo kapitalschwache Personen fündig werden können», heisst es hierzu.
Es seien vorwiegend Einzelpersonen, kinderlose Paare und ältere Menschen, die sich Wohneigentum leisten können. Zudem habe die Bedeutung von Vermögen zugenommen, was auch das steigende Alter der Käuferschaft erkläre. Für Familien sei die Situation mittlerweile «problematisch». Im Vergleich mit 1990 sei die Situation aber heute immer noch besser, denn damals waren sowohl Eigentum als auch Mietobjekte sehr knapp.
Starke Verteuerung im Luxussegment
Neben Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen bleibt aber auch das Luxus-Segment von höheren Preisen nicht verschont. Gemäss Daten des Beratungsunternehmens Fahrländer Partner stiegen die Preise im zweiten Quartal 2021 für Einfamilienhäuser um 1.5 Prozent, Eigentumswohnungen lagen bei plus 1.0 Prozent. Im gehobenen Segment legten die Hauspreise um 2.5 Prozent zu. Besonders heftig war im Vergleich zum Vorjahresquartal der Preisanstieg für Luxusobjekte, die um über 11 Prozent anzogen.
Bei den Regionen übernahm die Grossregion Genfersee mit einem Plus im zweiten Quartal von 2.2 Prozent fast die Führung, hinter dem Anstieg im Jura um 2.6 Prozent allerdings von einem tiefen Niveau. Als einzige der Grossregionen wies Basel einen Rückgang der Preise um 0.6 Prozent auf.
Gemäss Stefan Fahrländer vom Beratungsunternehmen Fahrländer Partner besteht die rege Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen aber trotz der Preisanstiege weiterhin. Und der Preistrend dürfte sich – wenn auch etwas verlangsamt – weiter fortsetzen.