Die Grippewelle rollt an. Soll man sich gegen die Grippe impfen? Risikogruppen wie ältere Menschen oder Personen mit chronischen Krankheiten wird die Grippeimpfung empfohlen.
Nicht alle Menschen müssten sich gegen Grippe impfen, sagt Thomas Kissling. Für ihn ist aber klar: «Personen aus Riskogruppen sollen sich impfen lassen.»
Dem widerspricht Daniel Trappitsch: «Es braucht einen Schutz gegen die Grippe aber die Impfung ist nicht der richtige Weg.» Natürlich könne die Grippe gewisse Menschen schwerer treffen als andere. Daran, dass die Impfung einen Schutz biete, glaubt Trappitsch aber nicht.
Auch Erika Ziltener ist der Meinung, dass eine Grippeimpfung für Menschen, die einer Risikogruppe angehören, sinnvoll ist. «Ein gesunder Mensch muss sich aber nicht gegen Grippe impfen.» Was sie an Kampagnen für die Grippe-Impfung störe sei, dass man Alternativen, wie beispielsweise ein gesunder Lebensstil, zu wenig beachte.
Christoph Berger betont: Es müsse sich in der Schweiz niemand gegen die Grippe impfen lassen – auch nicht Personen einer Risikogruppe. «Es ist eine freie Wahl.» Spitalpersonal sollte sich seiner Meinung nach aber impfen lassen – damit die Patienten nicht unnötigen Risiken ausgesetzt sind.
Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer lediglich in einem Punkt: Ein generelles Obligatorium für eine Grippeimpfung braucht es nicht.
Und Starrkrampf und Kinderlähmung?
Wie sieht es aus bei schweren Krankheiten? Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt beispielsweise Impfungen gegen Starrkrampf und Kinderlähmung. Diese Krankheiten können bleibende Schäden verursachen oder tödlich enden.
Für Erika Ziltener, die der Grippe-Impfung kritisch gegenüber steht, ist hier die Lage anders: «Impfungen gegen schwere Krankheiten muss man machen. Das ist sonnenklar», sagt sie. Wichtig sei es aber, Menschen die Impfungen skeptisch gegenüber stünden, ernst zu nehmen. Ziltener kritisiert zudem, dass gewisse Impfstoffe nur noch in Kombination mit anderen Impfstoffen erhältlich seien.
Daniel Trappisch sieht auch bei schweren Krankheiten den Nutzen einer Impfung nicht als erwiesen an. «Aus unserer Sicht wurden schwere Krankheiten wie die Kinderlähmung nicht durch die Impfung ausgerottet.» Die Zahl der Erkrankungen sei bereits zurückgegangen bevor man mit grossflächigen Impfungen begonnen habe.
Dem widerspricht Christoph Berger: «Gegen Kinderlähmung hat die Impfung sicher geholfen.» Es gebe nur noch wenige Länder, in denen die Kinderlähmung noch existiere. «Darum impft sich die ganze Welt gegen Kinderlähmung.»
Auch Thomas Kissling empfiehlt, mindestens Basisimpfungen gegen Starrkrampf und Kinderlähmung durchzuführen. Über weitere Impfungen könne man diskutieren.
Insgesamt dominierte in der Runde somit die Ansicht, dass Impfungen gegen Krankheiten wie Starrkrampf und Kinderlähmung gemacht werden sollten.