Die gute Nachricht heute war keine Überraschung mehr, sie war seit Tagen erwartet worden: Swissmedic hat mit dem Vakzin von Moderna einen zweiten Impfstoff gegen Covid-19 zugelassen.
Diese zweite Zulassung ist wichtiger als die erste, weil die Schweiz mehr Dosen davon bestellt hat und weil die Lieferungen schneller erfolgen sollen als beim Impfstoff von Pfizer/Biontech. Zudem kann das Präparat von Moderna einfacher transportiert und gelagert werden.
Nicht weniger Ansteckungen
Die schlechten Nachrichten folgen aber auf dem Fuss. Die Infektionszahlen bleiben weiterhin auf hohem Niveau, obwohl das Ziel der vor Weihnachten eingeführten Massnahmen eine deutliche Reduktion der Ansteckungen gewesen wäre.
Dass die Zahlen der Hospitalisierungen und der Todesfälle leicht rückläufig sind, ist zwar sehr erfreulich, aber auch trügerisch. Denn die bisherigen Erkenntnisse über die neuen Varianten des Virus deuten darauf hin, dass auch in der Schweiz in absehbarer Zeit die Zahl der Infektionen kräftig ansteigen könnte – und damit auch neue Hospitalisierungen und Todesfälle.
Impfstoffe treffen ein
Deshalb sind die Impfstoffe umso wichtiger. Bis Ende Februar sollten laut dem BAG zwischen 1.5 bis 2 Millionen Impfdosen in der Schweiz eintreffen. Damit könnten theoretisch alle über 75-jährigen Frauen und Männer in der Schweiz bis in sieben Wochen geimpft werden. Das würde die Zahl der Hospitalisierungen und Todesfälle und damit auch den Druck auf das Gesundheitssystem voraussichtlich massiv verringern.
Der Ball liegt jetzt bei den Kantonen: Sie sind verantwortlich dafür, dass alle, die wollen, so schnell und so effizient wie möglich geimpft werden können. Bereits zweimal haben die Kantone in solch wichtigen Punkten versagt: Im Sommer und Herbst, als sie es versäumten, genügend Kapazitäten für das Contact-Tracing aufzubauen.
Und im Oktober und November, als sie es in der zweiten Welle nicht schafften, ein einigermassen einheitliches Vorgehen gegen die Pandemie auf die Beine zu stellen. So musste am Schluss der Bund wieder das Zepter übernehmen.
Jetzt gibt es keine Entschuldigungen mehr. Die Kantone konnten sich vorbereiten, die Impflogistik ist bekannt, die Impfdosen sind (bald) da. Jetzt zählt jeder Tag und jede Impfung.