Zum Inhalt springen
Audio
Inklusion im Fussballtraining
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 23.08.2024. Bild: ZVG/Football is more
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 16 Sekunden.

Inklusion im Sport So funktioniert Inklusion im Fussballtraining

Im Kurs «Football is more» lernen Coaches, wie sie Menschen mit Behinderung im Fussballtraining unterstützen können.

Wie ist es eigentlich, Fussball zu spielen, ohne zu sehen oder zu hören? Dies konnten 28 Fussballtrainerinnen und -trainer in Düdingen FR am eigenen Leib erfahren. Sie besuchten einen Kurs der Schweizer Stiftung «Football is more», der das Ziel hat, Menschen mit Behinderung vermehrt ins Fussballspiel zu integrieren.

Zwei Reihen mit Fussballspielenden, die eine Welle machen.
Legende: Integrieren statt separieren: Als Erstes lernen die Kurszeilnehmenden, dass ein Zusammenspiel überhaupt möglich ist. Football is more

Zu den Teilnehmenden gehört Larissa Loretan vom FC Courgevaux. «Am eindrücklichsten fand ich, als ich nichts sehen konnte. Ich war viel stärker auf andere angewiesen», sagt sie. Diese Erfahrung helfe ihr, das Fussballtraining an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen anzupassen, also Übungen schwieriger zu machen oder zu vereinfachen.

Keine Anerkennung der Profi-Liga

Der Kurs ist Teil des Förderungsprogramms «Jugend und Sport» und somit vom Bund anerkannt. Dies ist für Alex Geissbühler, Stiftungsrat von «Football is more» wichtig: «Damit zählt der Kurs für Trainerinnen und Trainer als Wiederholungskurs, den sie alle zwei Jahre machen müssen, um ihre Lizenz zu behalten.»

Auch der Kanton Freiburg unterstützt diese Ausbildung. Nur der Schweizerische Fussballverband anerkennt den Kurs noch nicht. Aber dies wäre laut Geissbühler wichtig, damit er auch für Trainer der Profi-Ligen attraktiv wird.

Eine Gruppe diskutiert an einem Tisch.
Legende: Wer braucht welche Unterstützung? Fussballtrainerinnen und -trainer bekommen Tipps, wie sie Menschen mit Behinderung fördern und fordern können. Football is more

Der Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes, Dominique Blanc, sagt, es gebe noch interne administrative Hürden. Man sei jedoch daran, diese zu beseitigen. Ziel des Kurses ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereit sind, auch Menschen mit Behinderungen in ihr Training aufnehmen zu können. «Wir wollen nicht Separation, sondern Inklusion», sagt Alex Geissbühler.

Es braucht Mut und Sozialkompetenz

Larissa Loretan könnte sich dies vorstellen. «Es wäre toll, regelmässig offene Trainings anzubieten. Da würde dann das Spielen im Vordergrund stehen für alle, die Spass daran haben.»

Ein Spieler schiesst den Ball aufs Goal.
Legende: Für die Westschweiz sind diese Kurse eine Premiere. In Luzern und Schaffhausen wurden sie bereits durchgeführt. Football is more

Es brauche nicht viel, um Personen mit Behinderungen ins Team aufzunehmen, ist Fritz Quien überzeugt. Er leitet den Kurs in Düdingen und ist Inklusions-Fachmann beim VFB Stuttgart. «Es braucht einfach Mut und Sozialkompetenz. Nun liegt es an den Trainerinnen und Trainern, Teams und Turniertage zu machen, bei denen Menschen mit und ohne Behinderung mitspielen können.»

Dabei dürfe es dann nicht in erster Linie um den Erfolg gehen. Das Motto ist für ihn viel eher «Erlebnis vor Ergebnis».

Regional Diagonal, 24.8.2024, 12:03 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel