Draussen das schönste Badi-Wetter, und trotzdem ist das einzige Kleinbasler Gartenbad, wie die Freibäder dort genannt werden, geschlossen. Die Saison im Eglisee geht nur bis Anfang September. Viele Badegäste wünschen sich eine Verlängerung.
«Ich habe gestern von Besucherinnen im Frauenbad einen Brief überreicht bekommen, mit ganz vielen Unterschriften», sagt Peter Portmann, der beim Kanton Basel-Stadt für die Bäder zuständig ist. Im Brief wird um die Prüfung einer längeren Saison gebeten. «Wir sind intensiv daran, damit wir das künftig wirklich ändern können.»
Für dieses Jahr ist aber Schluss: «Wir bauen das Gartenbad für den Winter um, zum einen in ein Hallenbad, zum anderen in eine Kunsteisbahn», erklärt Portmann. Aber: «Für das nächste Jahr bin ich zuversichtlich, dass man eine Lösung findet, dass wir zumindest das Frauenbad länger offenlassen können.» Vermutlich dann auch mit Zugang für Männer.
In Zürich werden die Öffnungszeiten stetig erweitert
Auch in der Limmatstadt ist die Nachfrage in dieser Saison gross: In den Stadtzürcher Sommerbädern wurden schon im August über zwei Millionen Eintritte gezählt. Auch 2018 und 2022 wurde diese Marke geknackt.
«Im Vergleich mit dem Jahr 2019 dauert die Sommersaison in allen städtischen Bädern mindestens eine Woche länger», sagt Dorian Eichholzer, Sportamt Stadt Zürich. Demnach wurden die Öffnungszeiten der Sommerbäder seit 2016 sogar um fast 50 Prozent erweitert.
Die diesjährige Badesaison dauert noch bis zum 29. Oktober, wobei die Bäder gestaffelt ab dem 3. September schliessen. «Vor diesem Hintergrund priorisiert das Sportamt weitere Verlängerungen aktuell nicht.»
In Bern muss das Badi-Personal aufs Eis
«Längere Badesaisons sind seit Jahren immer wieder ein Thema, speziell natürlich bei so schönen Spätsommertagen», sagt Markus Gasser, Bereichsleiter Anlagen Eis und Wasser beim Berner Sportamt. «Allerdings haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass das offizielle Ende der Badis am 18. September schon richtig liegt – meteorologisch. Auf nächste Woche kündigt sich ja ein Wetterumsturz an.»
Daneben stehen generell auch die Personalressourcen einer längeren Saison im Weg. «Viele Badmeisterinnen und -meister wechseln auf die Kunsteisbahnen, und die werden schon ab Anfang, Mitte September vorbereitet», so Gasser.
Zudem: «Längere Öffnungszeiten und Saisons kosten immer Geld, und wir haben Sparvorgaben, welche wir erfüllen müssen.» Dieses Jahr wurden allerdings die Zeiten im Berner Freibad Lorraine angepasst. Dort könne man in der Hauptsaison nun bis um 21 Uhr die Abendsonne geniessen.
Viele Gemeindebäder laufen über ein Budget, und das gibt eine längere Saison oft nicht her.
Auch wenn man sich vielleicht in Olten eine längere Saison wünscht – «finanztechnisch bringt eine Verlängerung dem Bad nichts», meint Thomas Müller, Leiter der Oltener Bäder. Wegen der zahlreichen Saisonabos gebe es nämlich nicht viele zusätzliche Einkünfte. Müller betont zudem: «Viele Gemeindebäder laufen über Budget, und viele Budgets geben das nicht her.»
Anders sieht es in Lenzburg aus: Eigentlich wäre die Saison dieses Wochenende zu Ende gegangen, aber «bei warmen Temperaturen machen wir ein wenig länger. Wenn es anhaltend schön ist, dann würden wir nochmals verlängern», so Bademeister Christof Hübscher.
Ein flexibler Saisonabschluss scheint in einigen Badis also möglich; bei vielen angefragten Orten ist in diesen Tagen aber trotz Hitze endgültig ausgebadet – für dieses Jahr.