Zum Inhalt springen
Audio
Wie der Bund gegen den Japankäfer vorgeht
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 26.07.2023. Bild: AP Photo/The Gazette, Casey Riffe
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 4 Sekunden.

Invasive Art Japankäfer in Kloten entdeckt: Kanton will Schädling tilgen

  • In Kloten im Kanton Zürich ist die erste Japankäfer-Population nördlich der Alpen entdeckt worden.
  • Der eingeschleppte Schädling bedroht Kulturpflanzen und Grünflächen.
  • Der Kanton Zürich hat Massnahmen zur Tilgung des Käfers eingeleitet.

Die Japankäfer in Kloten wurden vor wenigen Tagen entdeckt, wie es an einer Medienkonferenz in Zürich hiess. Es wurden unverzüglich erste Tilgungsmassnahmen eingeleitet. Auch in Privatgärten müssen die Käfer bekämpft werden.

Der Befallsherd in Kloten ist laut Experten derzeit noch überschaubar. Es brauche jetzt aber rasches und entschlossenes Handeln, um den Schädling erfolgreich zu tilgen. Andernfalls drohe eine Ausbreitung in der Deutschschweiz und in absehbarer Zeit wohl auch in Nachbarländern.

Ab sofort gilt deshalb in der betroffenen Gemeinde Kloten bis Ende September ein Bewässerungsverbot für Rasen- und Grünflächen. Dadurch soll verhindert werden, dass die weiblichen Käfer ihre Eier in nasse Böden legen können.

Zudem werden in der Nähe des Befallsherds Wirtspflanzen des Japankäfers, beispielsweise Rosen, Obstbäume und Beerensträucher, bis Ende Juli gezielt mit einem Insektizid behandelt – auch in privaten Gärten. Grüngut, Kompost, Pflanzen mit Wurzeln in Erde oder organischem Substrat und Bodenmaterial dürfen nicht mehr aus Kloten hinaustransportiert werden.

Vier Japankäfer sitzen auf einem Blatt einer Pflanze. Das Blatt hat Löcher.
Legende: Bund und Kantone wollen die Ausbreitung des Japankäfers stoppen. Sie fordern die Bevölkerung darum auf, bei einer Sichtung Meldung zu machen. Shutterstock/Ron Rowan Photography

Japankäfer sind auch für Laien trotz Verwechslungsgefahr mit einheimischen Arten relativ gut erkennbar. Als charakteristisches Merkmal der rund 1 Zentimeter langen Käfer gelten die fünf hellen Haarbüschel an den Seiten des Käfers.

Herkunft der Population noch unklar

Woher die Population der Japankäfer in Kloten stammt, ist derzeit nicht bekannt. Eine Analyse des Erbguts soll in den kommenden Wochen Rückschlüsse auf die Herkunft ermöglichen. Denkbar wäre laut Experten, dass sie über den nahe gelegenen Flughafen eingeschleppt wurden.

Als wahrscheinlicher gilt aber, dass sie auf dem Landweg aus dem Kanton Tessin oder aus Norditalien eingeschleppt wurden. Auf der Alpensüdseite hat sich der Schädling bereits seit einigen Jahren ausgebreitet und Schäden angerichtet.

Der Japankäfer kann grosse Schäden an Pflanzen und Grünflächen verursachen. Bei der Wahl seiner Wirtspflanzen ist er wenig wählerisch: Er frisst rund 300 Pflanzen aus verschiedenen Pflanzenfamilien. Dazu zählen etwa Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden.

Audio
Aus dem Archiv: Bund warnt vor Einschleppen des Japankäfers
aus Espresso vom 06.07.2023. Bild: Imago Images / Imagebroker
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 24 Sekunden.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 25.07.2023, 12:00 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel