- Auf ihrer zweitägigen Bundesratsreise sind die sieben Mitglieder der Landesregierung am späten Donnerstagabend in Brig VS mit Fanfaren und dem Marignano-Marsch empfangen worden.
- Der Bundesrat erhielt einen herzlichen Applaus von der Bevölkerung, die sich im Schatten der Arkaden des Stockalperschlosses versammelt hatte und die offizielle Walliser Hymne anstimmte.
- Die Reise ins Wallis hatte am Vormittag mit einem Stopp in Sitten begonnen, wo der Bundesrat mit dem Zug eingetroffen war.
«Es ist ein wichtiger Moment für den Bundesrat, um die Bevölkerung zu treffen», sagte Bundespräsidentin Viola Amherd bei einem Medientermin vor dem Schloss in der Oberwalliser Stadt – wo sie wohnt und wo sie jahrelang Stadtpräsidentin war. Sie freue sich darauf, den Kolleginnen und Kollegen ihren Heimatkanton zu zeigen, sagte die Mitte-Politikerin. Traditionell führt die alljährliche Reise der Landesregierung – die landläufig auch als «Schuelreisli» bezeichnet wird – in die Heimat des Bundespräsidenten oder der Bundespräsidentin. Sie dauert zwei Tage.
Zelebrierte Volksnähe
Seine Reise nutzt der Bundesrat jeweils für eine fast politikfreie Zeit: Im Vordergrund stehen bei der jährlichen Reise der Landesregierung keine politischen Sachthemen, sondern der Austausch mit der Bevölkerung. Und diese nutzte die Gelegenheit: Viele Menschen kamen, um mit dem Bundesrat anzustossen oder mit der Bundespräsidentin einen Schwatz zu halten.
Zum ersten Mal dabei ist Bundesrat Beat Jans. Er wurde erst im Dezember 2023 in die Landesregierung gewählt und übernahm das Justiz- und Polizeidepartement.
Am meisten Erfahrung mit dem traditionellen «Bundesratsreisli» hat Guy Parmelin. Er ist der amtsälteste Bundesrat; seit 2016 ist er im Amt. Letztes Jahr fiel der Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung mit seinem blau karierten Hemd und seiner Jeans auf. Dieses Jahr hat er sich für ein gelbes Outfit entschieden.
Spaziergang durch die Reben
Nach dem morgendlichen Start in Sitten begab sich der Bundesrat nach Salgesch für eine kleine Wanderung durch das Weinbaugebiet. Der Rundgang mit Aussicht auf den Pfynwald wird auch als Smaragdeidechsenweg bezeichnet.
Während des Spaziergangs, an dem Gemeindevertreter und eine Delegation des Walliser Staatsrates teilnahmen, kamen die Landwirtschaft und der Weinbau zur Sprache, der nachhaltige, kleinräumige Tourismus in der Region sowie deren Flora und Fauna – darunter auch die seltenen und scheuen Smaragdeidechsen, nach denen der Weg benannt ist.
Zum Ausklang des ersten Tages der diesjährigen Reise wird der Bundesrat im Bezirk Goms unter anderem Walliser Sagen hören. Nachdem der erste Reisetag vor allem der Landwirtschaft und der Natur gewidmet war, wird das Programm des zweiten Tages im Oberwallis insbesondere die Geschichte und Kultur der Region thematisieren.