- Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) will die Zahl der Partnerschaften im Privatsektor in den nächsten drei Jahren verdoppeln. Das sagte Deza-Chef Manuel Sager vor den Medien.
- Ohne Ressourcen des Privatsektors sei die UNO-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nicht umzusetzen. Die Deza unterhält heute rund 30 Partnerschaften mit dem Privatsektor.
- Im Zentrum stehen auch im laufenden Jahr die humanitäre Hilfe für notleidende Bevölkerungsgruppen, das Engagement in fragilen Kontexten und der Beitrag zur Armutsreduktion, etwa durch Bildungsprojekte.
Das Deza will die Entwicklungszusammenarbeit stetig neu definieren. Was das bedeuten kann, erläuterte Alexander Schulze, Co-Leiter des Globalprogramms Gesundheit, anhand eines Beispiels aus Tansania.
Handy-App bei Fieber
Dort werden zur Behandlung von Fieber bei Kindern regelmässig Antibiotika verabreicht, obwohl nur in 10 Prozent der Fälle eine bakterielle Infektion vorliegt.
Nun werden Tablets und Smartphones als Entscheidungshilfe eingesetzt. Eine Anwendung erlaubt es Personen ohne Medizinstudium, eine Diagnose zu stellen. Das führte dazu, dass signifikant mehr Kindern schneller wieder gesund werden. Ausserdem werden neun mal weniger Antibiotika eingesetzt, was der Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen dient. Schliesslich können dank der Handy-App Kosten gespart werden.
Grüner Zement gegen Klimawandel
Ein weiteres Beispiel erläuterte Yuka Greiler, Leiterin des Globalprogramms Klimawandel und Umwelt. Dabei geht es um den Gebäude- und Bausektor, der erheblich zum CO2-Ausstoss beiträgt und somit Klimaflüchtlinge generiert. Fast 40 Prozent des globalen CO2-Ausstosses gehen auf das Konto des Gebäude- und Bausektors.
Für 5 Prozent ist Zement verantwortlich, dessen globale Produktion sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt hat und weiter steigen wird, namentlich in Indien, dem zweitgrössten Produzenten. Aus diesem Grund unterstützt die Deza die Entwicklung eines kohlenstoffarmen Zements, der aus Kalksteinschotter, kalziniertem Ton und Klinker besteht. Das Projekt wurde von der ETH Lausanne und einem Forschungskonsortium entwickelt.