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Antisemitische Vorfälle nehmen zu
Aus Rendez-vous vom 13.10.2023. Bild: Keystone/VINCENT THIAN
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Judenfeindliche Vorfälle Auch in der Schweiz kommt es zu antisemitischen Taten

Nach dem Hamas-Angriff und Israels Gegenreaktion erfahren Jüdinnen und Juden weltweit Antisemitismus, teils auch in der Schweiz.

Seit dem Angriff auf Israel sitzt der Schock in der jüdischen Gemeinde weltweit tief. Gleichzeitig nehmen antisemitische Vorfälle zu. In Frankreich etwa habe es seither über 100 solcher Vorfälle gegeben, sagte der französische Innenminister in einem Radiointerview. Auch in der Schweiz mache sich eine antisemitische Stimmung bemerkbar, so jüdische Organisationen.

Antisemitische Kommentare und Graffitis

Zwischenfälle gab es laut CICAD, der Meldestelle für antisemitische Vorfälle in der Westschweiz, zum Beispiel an Schulen. «Schüler wurden mit ‹Vive la Palestine›, ‹Free Palestine› angesprochen, oder ‹ihr dreckigen Juden, es lebe die Hamas, sie hätten mehr töten sollen›.» Mit solchen Äusserungen hätten sich Teenager an israelische Mitschüler gewendet, sagt CICAD-Sekretär Johanne Gurfinkiel.

Foto einer Altstadtgasse im Dunkel, am Ende Kirchturm, darauf blau-weisse Flagge mit Davidstern.
Legende: Der Rabbiner der Israelitischen Gemeinde Lausanne spricht am 12. Oktober zur jüdischen Gemeinde. Der Eingang der Synagoge wird von der Polizei kontrolliert. KEYSTONE / Jean-Christophe Bott

An der Tagesordnung seien solche Vorfälle zwar nicht, aber es gebe sie. Weitere Beispiele seien antisemitische Graffitis, so Gurfinkiel. «Ein Graffiti hat man zum Beispiel an einer Tür gefunden: den Kopf einer Person, mit einem jüdisch klingenden Namen versehen, auf dem ‹Free Palestine, danke Hamas› eingraviert wurde.»

Kein einheitliches Vorgehen bei Kundgebungen

An pro-palästinensischen Demonstrationen sei es in den vergangenen Tagen ebenfalls zu antisemitischen Vorfällen gekommen. Die Kantone würden solche Kundgebungen unterschiedlich handhaben: Einige wurden verboten, andere nicht.

Polizei verbietet Nahost-Kundgebungen in Basel

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Für Freitagnachmittag wurden in Basel eine Israel-Mahnwache sowie eine Pro-Palästina-Demonstration angekündigt. Nun hat die Kantonspolizei die Bewilligungen wieder entzogen – aus Sicherheitsgründen. Konkret beurteilte die Polizei die Lage neu, nachdem die Hamas weltweit zu Unterstützungsaktionen aufgerufen hatte.

Das unterschiedliche Vorgehen kritisiert auch der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG. Im Kanton Zürich zum Beispiel nehme man das Thema ernst, sagt SIG-Sekretär Jonathan Kreutner: «Da hat man Kundgebungen flächendeckend verboten, passt Sicherheitsmassnahmen an und geht auf die Bedürfnisse der jüdischen Gemeinde ein.» In anderen Kantonen sehe es anders aus. Die unterschiedliche Handhabung beunruhige die Leute.

Bislang keine Anzeigen

Konkrete Vorfälle wurden dem SIG nicht gemeldet. Er nehme aber teils eine antisemitische Stimmungsmache wahr: «Man merkt es in den sozialen Medien oder bei Kundgebungen auf der Strasse.» Auch wurde die Israelflagge, welche am Basler Rathaus hängt, beschädigt.

In der Stadt Zürich, in der die grösste jüdische Gemeinde der Schweiz existiert, heisst es von der Stadtpolizei: Seit dem Angriff am Samstag habe sie ihre Patrouillen verstärkt – konkrete Anzeigen habe sie bisher nicht erhalten.

Krieg im Nahen Osten

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Die Konflikte in Israel, im Westjordanland, im Gazastreifen und in Libanon halten an. Hier finden Sie alle unsere Inhalte zum Krieg im Nahen Osten.

Rendez-vous, 13.10.2023, 12:30 Uhr;kobt

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