Alt-Ständerat Dick Marty ist seit 2011 Präsident der Interjurassischen Versammlung. Dieses politische Gremium wurde 1994 speziell für die Beilegung des Jurakonflikts gebildet. «Es ist ein demokratischer Erfolg vor allem für die Bürger der beiden Juras.»
Er habe die Abstimmung mit grosser Spannung erwartet, denn viele Beobachter hätten geglaubt, dass sie niemanden interessiere. Doch nun habe sich gezeigt, dass das Problem wirklich existiere. «Jetzt sind wir in der zweiten Phase des Prozesses. Die Gemeinden können nun eine kommunale Abstimmung beantragen, ob sie zum zum Kanton Jura wechseln wollen.»
Moutier kann zum Kanton Jura wechseln
Dies betrifft nur die Gemeinde Moutier. Deren Stimmbürger haben zu 55 Prozent Ja zu einem neuen Kanton gesagt.
Marty erklärt das weitere Verfahren: «Wenn die Stimmberechtigten ja sagen, braucht man einen Entscheid auf der Ebene des Kantons Berns und einen auf der Ebene des Kantons Jura.» Das Verfahren scheine zwar kompliziert, meint er, aber: «Es ist ein transparentes und demokratisches Verfahren.»
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Aus Martys Sicht ist die Abstimmung hervorragend verlaufen. «Die Diskussion vor der Abstimmung – ich bin an mehreren öffentlichen Veranstaltungen gewesen – war eine positive Überraschung. Alle durften sprechen, niemand wurde unterbrochen.» Er habe es als echt respektvoll und demokratisch erlebt. Die Jurassier hätten gezeigt, wie die Schweizerische Demokratie funktioniere. «Ich bin stolz auf diese Demokratie», sagt er.