Mit Aktionen machte die Separatistengruppe «Belier» in den 1960er- und 1970er- Jahren auf sich aufmerksam. «Die spektakulärste Aktion war die Besetzung der Schweizer Botschaft in Paris», erinnert sich «Belier»-Gründer Michel Gury. Die Aktionen seien stets gewaltfrei gewesen, betont der heute 74Jährige gegenüber dem »Regionaljournal Bern Freiburg Wallis». Er glaubt nicht an ein Ja im November an der Urne. «Der Jurakonflikt wird so nicht gelöst sein.» Der Jura habe 800 Jahre als Einheit zum Bistum Basel gehört.
Archivmaterial zur Jurafrage
Nach dem Fall von Napoleon wurde der Jura am Wiener Kongress 1814 dem Kanton Bern zugesprochen. Die Reformation und die Tatsache, dass viele deutschsprachige Berner in den Südjura zogen, führte immer mehr zur Spaltung in der Region. «Wir fühlen uns wohl im Kanton Bern», sagt Roland Benoît, der in den 1970er-Jahren zu den «Sanglier» gehört hat. Zweimal - 1974 und 1975 - habe sich der Südjura bereits zu Bern bekannt. Das werde auch diesmal so sein, ist er überzeugt: «70 Prozent Nein zum neuen Kanton wäre schön.»
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Bild 1 von 4. Francois Lachat, jurassischer Minister der ersten Stunde, hält am 24. September 1978 in Délemont eine Rede zur Feier der Gründung des Kantons Jura. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 4. In der Abstimmung vom 23. Juni 1974, dem ersten Juraplebiszit stellt der Kanton Jura die Weichen für die Gründung des «Canton du Jura». Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 4. Mitglieder der jurassischen Separatistengruppe «Beliers» 1980. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 4. Wütende Aktivisten der jurassischen «Beliers» verbrennen vor dem Bundesgericht 1991 Schweizer Fahnen. Bildquelle: Keystone.