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Kampf gegen Corona Kantone melden: Nur wenige lassen ihren Impftermin sausen

Wird ein Termin abgesagt, bieten die Impfzentren den nächsten Wartenden auf. Die Termin-Nachfrage ist weiter gross.

In der Schweiz sind bisher knapp elf Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, neun Prozent haben eine erste Impfung erhalten. Doch wie sieht es mit der Impfbereitschaft generell aus? SRF News hat in mehreren Kantonen nachgefragt. Der Tenor ist eindeutig: Die Leute wollen sich impfen lassen, es gibt kaum freie Termine und nur wenige Menschen nehmen ihren Termin nicht wahr.

Im Kanton Basel-Stadt etwa werden zwar rund zehn Prozent der bereits gebuchten Impftermine abgesagt oder nicht wahrgenommen, sagt Anne Tschudin, Leiterin Kommunikation des Gesundheitsdepartements. Frei bleibende Termine gebe es aber praktisch keine. «Abgesagte Termine werden laufend neu vergeben. Diese werden immer noch sehr stark nachgefragt», so Tschudin. Die Impfbereitschaft unter den Älteren und anderen Risikogruppen sei hoch.

Ähnlich zeichnet sich die Situation im Kanton Zürich ab. «Wir haben von allen Impfzentren die Rückmeldung erhalten, dass die Termine sehr zuverlässig wahrgenommen werden», versichert Lina Lanz von der Gesundheitsdirektion. Alle zur Verfügung stehenden Impftermine seien im Kanton Zürich innert kurzer Zeit ausgebucht gewesen. Derzeit stünden keine offenen Impftermine zur Verfügung.

Der Kanton Basel-Landschaft verzeichnet zwar viele Terminverschiebungen wegen Krankheit oder aus anderen Gründen. Die Termine würden aber neu vergeben. «Einige wenige Termine pro Tag und Zentrum werden kurzfristig nicht wahrgenommen», sagt Rolf Wirz vom kantonalen Krisenstab. Die Impfbereitschaft liege im Bereich der Erwartungen.

Noch über 300'000 Personen warten im Kanton Bern auf eine Impfung – «Tendenz täglich steigend», wie Kommunikationsleiter Gundekar Giebel von der Gesundheitsdirektion betont. Schon 53 Prozent der Bevölkerung zeigten sich impfwillig. Rund 80 Prozent der höheren Altersgruppen seien bereits geimpft. Dass Termine nicht wahrgenommen werden, komme äusserst selten vor.

Ist denn die Impfbereitschaft geringer in den Kantonen, die ab Mai bereits Impftermine für 16- bzw. 18-Jährige vergeben wollen? Mitnichten.

Im Kanton Solothurn etwa ist die Impfbereitschaft sehr hoch. Über 45 Prozent der erwachsenen Bevölkerung hätten sich für eine Impfung angemeldet, sagt Güvengül Köz vom Fachstab Pandemie des Kantons. Bei den über 75-Jährigen betrage die Impfbereitschaft 78 Prozent, bei den über 65-Jährigen 64 Prozent.

«Von den gebuchten Impfterminen werden nur wenige nicht wahrgenommen oder abgesagt», so Köz. Die Anzahl bewege sich im tiefen einstelligen Prozentbereich. Es blieben keine möglichen Impftermine frei, da bei Absagen berechtigte angemeldete Personen telefonisch aufgeboten würden.

Auch in den Kantonen Uri und Aargau , die ebenfalls ab Mitte Mai Impftermine für alle vergeben wollen, bleiben keine Termine frei. «Die Ergebnisse stimmen uns sehr zuversichtlich, respektive sie übertreffen unsere Erwartungen», kommentiert Adrian Zurfluh von Standeskanzlei Uri die Impfbereitschaft der Urner Bevölkerung. Auch jetzt gebe es noch Personen aus den älteren Bevölkerungsgruppen, die sich noch zu einer Impfung entschliessen und einen Termin vereinbaren.

Im Aargau liegt die Impfbereitschaft bei der Gruppe der Personen über 75 Jahren nahe bei den 70 Prozent, die für eine Herdenimmunität nötig sind. «Das ist ein sehr guter Wert», betont Michel Hassler vom Departement Gesundheit und Soziales.

Situation in den Kantonen Wallis und Waadt

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Im Kanton Wallis werden je nach Tag, Zentrum und Anzahl der erwarteten Personen etwa zwischen fünf und 20 Impftermine für die erste Dosis nicht wahrgenommen, schätzt Victor Fournier, Chef der Dienststelle für Gesundheitswesen. Alle verfügbaren Termine könnten vergeben werden.

Fast 90 Prozent der Menschen im Alter von 75 Jahren und älter sowie der Personen mit chronischen Hochrisikokrankheiten hätten Schätzungen zufolge einer Impfung zugestimmt, so Fournier.

Im Kanton Waadt werden nur wenige Termine abgesagt. Sobald ein Termin öffentlich gemacht werde, finde er schnell einen Interessenten, betont Chrystel Domenjoz, Kommunikationsbeauftrage des Gesundheitsdepartements. So seien auf der Registrierungsseite coronavax.ch alle Termine für den Mai bereits vergeben, für den Juni seien, Stand Freitagmorgen, noch einige Termine verfügbar.

«Bisher wurden mehr als 90 Prozent der chronisch Kranken geimpft, und diese Zahl steigt weiter an», sagt Domenjoz. Auch zwei Drittel der über 75-Jährigen seien geimpft. 59 Prozent der 65- bis 74-Jährigen hätten bisher mindestens eine Injektion erhalten, und die festgelegten Termine deuteten darauf hin, dass rund zwei Drittel dieser Gruppe ebenfalls geimpft werden. In der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen wollen sich mehr als 50 Prozent impfen lassen, schätzt Domenjoz.

Auch bei den Jüngeren sei die Nachfrage hoch: «Am Montag haben wir die Impfung für alle Waadtländer über 18 Jahre ermöglicht. Innerhalb von 24 Stunden wurden 100'000 Termine vereinbart.» Die Nachfrage bleibe vorerst sehr hoch.

SRF 4 News, 29.4.21, 17 Uhr

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