Im kommenden Jahr müssen in Stuttgart (D) einige Autofahrer ihre Dieselfahrzeuge stehen lassen. Im Zuge des Luftreinhalteplans werde dies dann Diesel-Fahrzeuge treffen, die die aktuell strengste Abgasnorm «Euro 6» nicht erfüllten.
Die Landesregierung reagiert mit dem Fahrverbot auf die Feinstaubbelastung. In den vergangenen Jahren wurden in Stuttgart die Grenzwerte jeweils an mehr als 40 Tagen überschritten. Die Hautpstadt des Bundeslandes Baden-Württemberg ist kein Einzelfall: Die Feinstaubbelastung und Stickstoffdioxid-Werte überschreitet seit vielen Jahren in gut 90 deutschen Städten häufig die Grenzwerte. Deutschland ist deswegen bereits von der EU verklagt worden.
VCS begrüsst die Massnahmen
Zwar ist die Belastung in der Schweiz geringer. In grossen Städten und entlang viel befahrener Strassen werden die Grenzwerte aber zum Teil deutlich überschritten. Beim Verkehrsclub der Schweiz wird die Stuttgarter Idee darum mit Interesse verfolgt. Für ein Verbot müsste in der Stadt eine Art Umweltzone geschaffen werden – nach deutschem Vorbild. Konkret will die VCS-Präsidentin, SP-Nationalrätin Evi Allemann, im Parlament ein entsprechendes Postulat einreichen.
Autolobby ist dagegen
Bei anderen Verkehrspolitikern kommt diese Idee nicht gut an. Das Model von Umweltzonen wurde schon vor Jahren diskutiert, dann aber wieder verworfen, sagt TCS-Vizepräsident Thierry Burkart. Aufwand und Ertrag seien in keinem Verhältnis, so Burkart.