In Tschechien müssen gewisse Supermärkte überschüssige Lebensmittel an Hilfswerke spenden. Das höchste Gericht hat ein entsprechendes Gesetz bestätigt.
Die Waadtländer GLP-Nationalrätin Isabell Chevalley würde eine solche gesetzliche Regelung befürworten. Sie findet es nötig, den Druck auf hiesige Detailhändler zu erhöhen.
Eine gesetzliche Regelung bringe nichts, finden Detailhändler, aber auch Verteilorganisationen wie die Schweizer Tafel.
Grosse Supermärkte in Tschechien müssen überschüssige Lebensmittel an Hilfswerke spenden. Das höchste Gericht hat ein entsprechendes Gesetz bestätigt. Frankreich hat solche Regeln schon zuvor eingeführt. Ein Spendenzwang für die Detailhändler – wäre das auch etwas für die Schweiz? Die Meinungen gehen auseinander.
Isabelle Chevalley, Nationalrätin Glp, VD.
«Es braucht unbedingt griffigere Regeln und wenn nötig ein Gesetz. Die Detailhändler betonen immer, wieviel sie bereits heute freiwillig tun. Doch von ihnen abhängig zu sein, ist nicht die richtige Lösung. Zudem: Wenn der Kampf gegen Foodwaste heute schon so intensiv geführt wird, wie wie die Detailhändler sagen: Warum sind sie dann gegen eine gesetzliche Regelung?»
Claudio Zanetti, Nationalrat SVP, ZH:
«Zwang ist falsch. In den Markt eingreifen ist grundsätzlich falsch. Es ist ein urkapitalistisches Postulat, sorgsam mit Ressourcen umzugehen. Ein Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit wäre fatal.»
Lucie Rein, Geschäftsführerin App «Too Good To Go»
«Die Detailhändler zu zwingen, ihre unverkauften Produkte zu spenden, ist sicher sinnvoll, aber aus logistischen Gründen schwierig umsetzbar. Es gibt aber Alternativen zum Zwang, die einen guten Effekt haben könnten: Ein Anreiz-System, dank dem die Detailhändler ihre Spenden von den Steuern abziehen können. Die Hilfsorganisationen mit Ressourcen zu unterstützen, damit sie dann einfacher jeden Tag Produkte abholen können, überall.»
«Es braucht keine gesetzliche Regelung. Wir arbeiten schon seit 18 Jahren gut und erfolgreich mit den Detailhändlern zusammen. Besser wäre eine verursachergerechte Abgabe auf Lebensmittel von den Konsumenten.»
Markus Hurschler, Geschäftsleiter Verein «United Against Waste»:
«Ein Gesetz wäre ein gutes Symbol für das ganze Thema. Es würde zeigen, dass Handlungsbedarf besteht, um alle Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Es bekämpft aber die Ursache - die notwendige Lebensmittelreduktion – nicht, sondern es schiebt höchstens ein Produkt weiter.»
IG Detailhandel Schweiz.
Obwohl im Detailhandel nur ein geringer Anteil aller Lebensmittelabfälle anfällt (circa 5%), nehmen die Mitglieder der IG Detailhandel ihre Verantwortung als Inverkehrbringer von Lebensmitteln wahr und engagieren sich auf freiwilliger Basis stark, um eine zusätzliche Reduktion zu erreichen. Dazu gehören verschiedene Massnahmen, wie Lebensmittel- und Geldspenden an gemeinnützige Organisationen oder Sensibilisierungsmassnahmen im Rahmen der eigenen Kommunikationskanäle.
Wir sind der Überzeugung, dass unser freiwilliges Vorgehen für die Schweiz der bessere Weg ist und ein zusätzlichen Gesetz zu keinen konkreten Verbesserungen führt.
Ihre Meinung
Box aufklappenBox zuklappen
Soll in der Schweiz auch gesetzlich festgelegt werden, dass überflüssige Nahrungsmittel verteilt werden müssen?
Teilen Sie uns mit, was Sie davon halten:
auf den «Espresso»-Telefonbeantworter: 0848 37 77 37,
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr
Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht.
Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger
Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?
Meistgelesene Artikel
Nach links scrollenNach rechts scrollen
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.