Auto an Auto: Wie an einer Perlenschnur reihten sich Anfang Woche die Fahrzeuge hinter dem hohen Zaun entlang der Piste in Bern-Belp. Dazwischen: Viele Leute mit grossen Kameras. Flugzeugfans. Gebannt verfolgten sie die Landungen und Starts der F/A-18 der Schweizer Luftwaffe.
Am frühen Morgen ging es los.
So einen Wochenstart habe er noch nie erlebt, sagt Joni Wittwer vom Flughafenrestaurant Amante. «Schon um sieben Uhr morgens waren die ersten Spotter da.» Spotter sind Aviatikfans, die gerne Flugzeuge beobachten und Fotos von den Maschinen machen wollen.
«Man erkennt sie an den grossen Kameras und den noch grösseren Objektiven», sagt Wittwer und fügt an: «Ausserdem erzählen sie einem schnell alle möglichen Details über die Flugzeuge – und das ungefragt.» Der Gastronom lacht. Die meisten Spotter seien übrigens Männer. Frauen gebe es selten.
Im Flughafenrestaurant ist man Spotter gewöhnt. Aber so einen Ansturm wie Anfang Woche während der Militärübung habe es kaum je gegeben. Rund 300 Menüs habe die Küche um die Mittagszeit ausliefern müssen, jeder Platz sei besetzt gewesen.
Inzwischen ist in Belp wieder Alltag eingekehrt. Joni Wittwer hat Zeit, über die Spotter nachzudenken. Was sie am liebsten essen? «Alles, was schnell geht.» Schliesslich wollen die Spotter schnell wieder zu ihren Flugzeugen.
Bern-Belp ist ein Regionalflughafen. Oft geht es eher ruhig zu. Dennoch ist das Restaurant ein beliebtes Ausflugsziel – vor allem bei Flugzeuginteressierten. Und gerade die Spotter bestehen auf einer möglichst guten Sicht auf die Piste. «Bei fast allen Reservierungen wird ein Fensterplatz gewünscht», sagt Joni Wittwer. «Manchmal gibt es dann vor Ort Diskussionen – und wir müssen die Gäste vertrösten.»
Freie Sicht auf die Piste: Die war diese Woche besonders gefragt. Den Kampfjets sei Dank. Das Restaurant hofft, dass schon bald wieder spezielle Flugzeuge landen – und wieder viele Spotter den Weg nach Belp finden.