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Kantonsspital Freiburg HFR «Keine Strahlen ohne uns»: Radiologietechniker im Streik

Am Spital Freiburg legen Radiologiefachleute ihre Arbeit nieder. Sie fordern höhere Löhne und mehr Anerkennung für ihre Arbeit.

Worum geht es? Die Radiologietechnikerinnen und -techniker am Spital Freiburg befinden sich seit heute früh im Streik. Gegen 80 Personen haben sich am Morgen versammelt und ihre Parolen verkündet, etwa: «Pas de rayons sans nous, pas de progrès sans vous» – «Keine Strahlen ohne uns, kein Fortschritt ohne Sie». Es geht, kurz gesagt, um mehr Lohn und Wertschätzung.

Eine Frau hält Plakate mit Parolen hoch.
Legende: Die Streikenden im Spital Freiburg werden von der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes (VPOD) und der Unia unterstützt. Keystone/Peter Schneider

Was steckt dahinter? Diplomierte Radiologietechnikerinnen und -techniker müssen in der Schweiz eine dreijährige Vollzeitausbildung machen, von der Dauer her vergleichbar mit einem Bachelorstudium. Nur: Während Angestellte mit einem Fachhochschulabschluss im Kanton Freiburg meistens in der Lohnklasse 18 oder höher angesiedelt sind, befinden sich die Radiologiefachpersonen in der Lohnklasse 17. Das wollen sie ändern.

Röntgenaufnahmen  auf einem Computerbildschirm.
Legende: Röntgentechnikerinnen und -techniker erstellen Aufnahmen von Patienten, die Ärzten bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten helfen. Keystone/Christian Beutler

Was sind die Forderungen? Die Gewerkschaft VPOD fordert seit Jahren eine Lohnerhöhung für Radiologiefachleute – mindestens zwei Lohnstufen höher. Als Grund nennt die VPOD, dass Radiologietechnikerinnen und -techniker nur ein Prozent des medizinischen Personals stellen, aber in 82 Prozent der Notfälle und Intensivbehandlungen benötigt werden. Trotz zunehmender Arbeitsbelastung und erschwerter Bedingungen habe der Staatsrat die Kriterien zur Bewertung ihrer Arbeit verschlechtert. So seien kommunikative Aufgaben auf ein reines «Schalterdienst»-Niveau reduziert worden, was der Realität des Berufsbildes widerspreche.

Welche Haltung vertritt die Kantonsregierung? Der Freiburger Staatsrat hat die Situation von der Kommission für die Bewertung und Einreihung der Funktionen (KBF) überprüfen lassen. Gestützt auf die Ergebnisse entschied er im Dezember 2024, die Löhne der Radiologiefachpersonen nicht zu erhöhen. Diese seien «absolut konkurrenzfähig» und zählten im Vergleich mit den anderen Westschweizer Kantonen zu den höchsten – so steht es in einer Mitteilung.

Warum jetzt ein Streik? Weil der Staatsrat nicht auf die Forderungen eingegangen ist, haben die Radiologiefachpersonen bereits vor mehreren Wochen einen Streik auf den 3. Februar angekündigt. Heute machten 80 Prozent des Radiologiefachpersonals ernst: Sie legten ihre Arbeit nieder und fordern, dass der Staatsrat erneut über höhere Löhne verhandelt. Dringende medizinischen Leistungen werden jedoch weiterhin durchgeführt.

Radiologiefachleute sitzen in Rehein in einem Saal.
Legende: Streikende beraten über eine Resolution zuhanden der Freiburger Regierung. Keystone/Peter Schneider

Was sagt der Freiburger Gesundheitsdirektor zum Streik? SVP-Staatsrat Philippe Demierre sagte nach Streikbeginn gegenüber SRF, die Freiburger Regierung halte an ihrer Position fest: «Der Streik ist unverhältnismässig und unzulässig.» Er betont noch einmal, dass Radiologiefachleute im Kanton Freiburg sogar besser gestellt seien als in anderen Westschweizer Kantonen.

Wie geht es jetzt weiter? Am Dienstag wollen die Streikenden entscheiden, ob sie die Arbeit bis am Freitag erneut niederlegen wollen.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 3.2.2025, 17:30 Uhr ; 

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