Der Sommer ist da – in seiner ganzen Pracht. Und doch hat der Sonnenschein seine Schattenseiten: Etwa im Wallis oder in Graubünden regnet es seit Monaten viel zu selten. Und auch für die Gemüseproduzenten in der Ostschweiz spitzt sich die Situation mit den durstigen Böden zu. So sehr, dass jetzt bereits ein Wasser-Engpass droht.
Der Schauplatz: Ein Gemüsefeld in Stettfurt im Kanton Thurgau. Auf 100 Hektaren wachsen hier Salat, Kohl, Fenchel oder Zucchetti. Die Bewässerungsanlagen laufen auf Hochtouren.
Bewässerung mit Trinkwasser
Das Feld gehört dem Gemüseproduzenten Simon Forster. Er hat aufgrund des fehlenden Regens bereits Existenzängste. «Die nächsten zwei Monate werden noch viele Pflanzen neu angesetzt. Da sind wir einfach auf das Wasser angewiesen», sagt er.
Der Gemüseproduzent pumpt aus verschiedenen Stellen eines Baches Wasser ab. 200'000 Liter pro Stunde sind aktuell nötig.
Doch weil wegen der Trockenheit auch die Fliessgewässer viel zu wenig Wasser führen, droht vom Kanton schon bald ein Entnahmeverbot. Dann müssten die Bauern allenfalls Wasser von weiter entfernten Orten holen, sagt Marco Baumann, Leiter der Abteilung Wasser und Hydrometrie des Kantons Thurgau. Ansonsten bleibt nur noch der Kauf von teurem Trinkwasser für die Bewässerung.
Laut SRF Meteo sind die für nächste Woche gemeldeten Gewitter ein Tropfen auf den heissen Stein. Gemäss Felix Blumer von SRF Meteo beginnt sich das Wetter zu dieser Jahreszeit zu stabilisieren. «Die Tendez ist, dass es trocken weitergeht.»