- Der 14.6 Kilometer lange Lötschberg-Scheiteltunnel wird aktuell saniert.
- Im letzten Herbst hatte die BLS die Sanierung wegen eines Streits mit dem Sanierungsunternehmen um 1.3 Kilometer abgespeckt.
- Das Bahnunternehmen BLS betoniert nun aber doch die gesamte Fahrbahn des Lötschberg-Scheiteltunnels zwischen Kandersteg (BE) und Goppenstein (VS).
Die BLS und die mit der Sanierung des Scheiteltunnels beauftragte Bauunternehmung waren sich bei der Interpretation des Werkvertrags in die Haare geraten. Statt der ursprünglich vereinbarten 89 Millionen Franken verlangte die Baufirma Marti 157 Millionen Franken.
Auf diesen Deal liess sich die BLS letzten Herbst nicht ein. Schliesslich einigten sich die Unternehmen auf einen Kompromiss, der vorsah, die letzten 1.3 Kilometer nicht mit der neuen Fahrbahn auszurüsten.
Nun hat die BLS laut Mitteilung vom Montag entschieden, den Lötschberg-Scheiteltunnel doch auf der gesamten Länge mit einer modernen Betonfahrbahn auszustatten.
Weshalb nun die Kehrtwende?
Auf Nachfrage von SRF erläutert BLS-Mediensprecherin Helene Soltermann die internen Überlegungen: «Mit diesem Entscheid entspricht die BLS auch dem Wunsch aus der Politik und der Verwaltung. Wir haben Gespräche geführt mit dem Bundesamt für Verkehr. Danach haben wir die Situation neu beurteilt und sind zum Schluss gekommen, den gesamten Tunnel zu sanieren.»
Der Vorteil liege darin, dass sich die gesamte Logistik aktuell im Tunnel befinde. «Jetzt sanieren wir gleich von A bis Z», so Soltermann, anstatt später nochmal anzufangen.
Der Vorteil ist, dass wir sowieso im Tunnel drin sind. Jetzt sanieren wird gleich von A bis Z.
Mehrkosten sind vorprogrammiert. «Wie hoch diese Kosten sein werden, ist noch offen. Wir rechnen mit zusätzlich 12 bis 13 Millionen Franken. Zuerst wird aber jetzt abgeklärt, welches Bauunternehmen die Sanierung vollzieht.» Es ist noch offen, ob es die Firma Marti sein wird.
Dadurch dauerten die Sanierungsarbeiten aber voraussichtlich bis Ende 2024, also rund ein Jahr länger als vorgesehen, hält die BLS fest. Sie werde versuchen, die Auswirkungen auf den Zugsverkehr so gering wie möglich zu halten.