Das neue KI-Zentrum bringt an der ETH Informatiker und Forscher zusammen aus ganz verschiedenen Gebieten wie Medizin, Umweltwissenschaften oder Pharmazeutik. Die Wissenschaftler sollen auf ihrem Gebiet Methoden der künstlichen Intelligenz verstärkt nutzen. Gleichzeitig sucht die ETH auch den Austausch mit der Industrie und will Start-ups fördern.
Die internationale Vernetzung ist ein weiteres Ziel: Die USA und China liefern sich einen harten Konkurrenzkampf um die Vorherrschaft bei der neuen Technologie und auch in Europa hat man die Zeichen der Zeit erkannt. Das KI-Zentrum arbeitet deshalb mit dem europäischen Forschungsnetzwerk ELLIS zusammen.
Der Computer programmiert sich selbst
Eine zentrale Rolle in der KI spielt maschinelles Lernen. Dabei analysiert ein Computer selbstständig einen riesigen Datenberg und findet darin Muster, die uns Menschen verborgen bleiben.
Zeigt man zum Beispiel der Maschine in einer Trainingsphase tausende Röntgenbilder von Brustkrebs im Frühstadium, kann die Software feinste Unterschiede zwischen gesundem und krankem Gewebe ausmachen. Diese Unterschiede sind sogar für eine Spezialistin nicht sichtbar. Nach dem Training ist der Computer in der Lage, genauere Diagnosen zu stellen als ein Arzt.
Diese Fähigkeit der Maschine, aus grossen Datenmengen selbstständig zu lernen, soll nun an der ETH auf unterschiedlichsten Gebieten genutzt werden. Damit das klappt, braucht es einen Austausch zwischen KI-Spezialisten und Forschern.
KI wirft ethische Fragen auf
Beim maschinellen Lernen programmiert sich der Computer erfolgreich selbst. Das hat einen Nachteil: Kein Spezialist versteht mehr, wie die Maschine zu einer Entscheidung kommt. Am KI-Zentrum will man das ändern. Man arbeitet an neuen, möglichst transparenten KI-Lösungen, die das Vertrauen in die neue Technologie stärken. Das führt zu einer höheren Akzeptanz, was wiederum zu einem Wettbewerbsvorteil wird, ist man an der ETH überzeugt.