- Laut einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften verfügen acht Prozent der Primarschüler über ein eigenes Smartphone.
- Von den Zehn- bis Elfjährigen besitzen schon zwei Drittel ein Handy. Bei Einzelkindern und Kindern mit Migrationshintergrund ist der Anteil höher.
- 86 Prozent der sechs- bis 13-Jährigen Kinder in der Schweiz nutzen mindestens ab und zu das Internet. 28 Prozent der schulpflichtigen Kinder verfügen zudem über einen Internetzugang im eigenen Zimmer.
Eine Kindheit ohne Smartphone und Tablet ist heute fast nicht mehr denkbar. Dabei wird die Videoplattform Youtube von den sechs- bis 13-Jährigen am häufigsten genutzt, gefolgt vom Nachrichtendienst WhatsApp und den Social-Media-Plattformen Instagram und Snapchat. Das zeigt eine ZHAW-Studie.
65 Prozent der schulpflichtigen Knaben surfen mindestens einmal die Woche im Internet. Im Vergleich dazu bewegten sich lediglich 53 Prozent der schulpflichtigen Mädchen gleich oft im Web. Auch Tablets wurden von den Knaben mit 54 Prozent deutlich mehr genutzt als von den Mädchen. 40 Prozent von ihnen greifen mindestens einmal die Woche zum Tablet.
Knaben verbringen mehr Zeit mit Gamen
Tendenziell bevorzugen Mädchen dabei Apps zum Kommunizieren, während Buben sehr gerne Computer-Games spielen. So sind Online- und Videogames bei 76 Prozent der befragten Knaben am beliebtesten, während sich nur 55 Prozent der schulpflichtigen Mädchen ihre Zeit auf diese Art vertreiben.
Die Studie zeigt ganz klar, dass der Medienumgang der Eltern in Wechselwirkung mit dem Medienumgang der Kinder steht.
Laut der Studie wurde jedes zehnte Kind im Internet schon mindestens einmal belästigt. Studienautor und Medienpsychologe Gregor Waller ist selbst Vater zweier Kinder. Er sieht die Eltern in der Pflicht. Sie sollten darauf achten, welche Inhalte ihre Kinder konsumierten und wie lange sie im Netz seien.
Eltern vernachlässigen Vorbildfunktion
Ausserdem müsse den Eltern bewusst sein, dass ihr eigenes Medienverhalten ihre Kinder beeinflusse. «Die Studie zeigt ganz klar, dass der Medienumgang der Eltern in Wechselwirkung mit dem Medienumgang der Kinder steht.»
Eltern haben also eine Vorbildfunktion. Aber nicht immer wird diese wahrgenommen, wie die Studie aufzeigt. So nutzt jedes dritte Kind sein Handy mindestens einmal pro Woche auch dann, wenn es eigentlich schlafen sollte.
Die Studie als ganzes zeigt aber auch einen schönen Befund: «Die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen von Primarschülern sind nach wie vor nicht medialer Art», so Waller. «Sie spielen gerne mit ihren Freunden, drinnen und draussen. Erst an vierter, fünfter Stelle kommen die Spielkonsole und das Fernsehen.»